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Samsung Galaxy S5: Erstes Nightly von CM 13 erschienen

CyanogenMod hat eine erste Nightly-Version seiner auf Basis von Android 6.0 Marshmallow entwickelten Custom Rom CM 13 für das Samsung Galaxy S5 (klte) veröffentlicht. Anwender können ihr Gerät damit auf die jüngste Android-Version inklusive sämtlicher Sicherheitsupdates aktualisieren. Von Samsung selbst soll es zwar auch ein Update auf Android 6.0 für das im Februar 2014 vorgestellte Smartphone geben, doch plant es dieses erst im April 2016 auszuliefern.

Für die Installation von CyanogenMod haben die Entwickler der populärsten Custom Rom auf Basis von Android eine Anleitung veröffentlicht. Wer CM 13 auf das Galaxy S5 installiert, verliert nicht nur die TouchWiz-Oberfläche und sämtliche darauf basierende Samsung-Anwendungen wie Kamera, sondern kann auch die Sicherheitserweiterung Samsung Knox nicht mehr nutzen.

Ende November hatten die CyanogenMod-Entwickler erste Nightlies von CM 13 für einige Geräte veröffentlicht. Inzwischen steht CyanogenMod 13 für zahlreiche Modelle zur Verfügung. Darunter befinden sich die recht populären Smartphones Galaxy S3, G3, G4, Nexus 4, Nexus 5, One M8 und One M9. Auch für die kürzlich vorgestellten neuen Nexus-Smartphones 6P (Codename: Angler) und 5X (Codename: Bullhead) ist die populäre Custom Rom erhältlich.

Innerhalb des Nightly Channel lassen sich einem Eintrag im CyanogenMod-Blog zufolge Geräte mit CM 12.1 problemlos auf CM 13 aktualisieren. Zeitgleich müssen Nutzer allerdings auch Aktualisierungen der Google Apps vornehmen. Diese sind beispielsweise über das OpenGAPPS-Projekt bereits für Android 6.0 verfügbar. GAPPS liegt in verschiedenen Varianten vor, die sich durch die Anzahl der enthaltenen Google-Anwendungen unterscheiden. Mit 55 MByte ist Pico das kleinste Paket. Es umfasst lediglich den Play Store und alle dafür nötigen Dienste. Die Version Super enthält sämtliche Google-Anwendungen und ist 650 MByte groß. Eine Besonderheit stellt die Variante Aroma dar, die sämtliche Google-Anwendungen enthält, aber dem Nutzer die Auswahl bietet, welche davon auf das Gerät installiert werden sollen. CyanogenMod lässt sich allerdings auch ohne die Google-Apps betreiben. Dann haben Anwender aber keinen Zugriff auf den Google Play Store und sind auf Dritthersteller-App-Stores angewiesen, was aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert ist, da dort mit Malware verseuchte Apps häufiger angetroffen werden als im offiziellen Store.

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Samsung Knox Suite: App-Verwaltung für Galaxy Tablets

Geht es um die Verwaltung von Samsung-Tablets denken viele Anwender an Samsung Knox Suite. Die Sicherheitslösung erlaubt, Galaxy-Tablets optimal zu verwalten, zu überwachen und für mehr Sicherheit von Apps und Daten zu sorgen.

Falls zusätzliche Systemerweiterungen wie das Xposed-Framework genutzt werden, müssen diese Komponenten ebenfalls auf eine Android-6.0-kompatible Version aktualisiert werden. Steht für solche Systemerweiterungen keine Aktualisierung zur Verfügung, sollte sie vor dem Update auf CM13 gelöscht werden. Läuft auf einem Gerät eine nicht von CyanogenMod freigegebene Vorabversion von CM13, empfehlen die Entwickler, vor einem Wechsel zu den offiziellen Nightly Builds das Gerät vollständig zurückzusetzen (Recovery: Wipe data/factory reset).

CyanogenMod ist die mit Abstand populärste Custom Rom auf Basis von Android. Sie bietet im Vergleich zu den vorinstallierten Android-Varianten der Smartphonehersteller mehr Datenschutzfunktionen, eine bessere Anpassbarkeit sowie den Verzicht auf Crapware. Außerdem ist CyanogenMod bekannt für seine lange Unterstützung von Geräten und der schnellen Adaption neuer Android-Versionen und Sicherheitsupdates. Besonders für Nutzer älterer Geräte, die vom Hersteller nicht mehr mit Updates versorgt werden, ist die Installation einer Custom Rom wie CyanogenMod die einzige Möglichkeit, das Gerät sicher und aktuell zu halten.

Die Vorteile von CyanogenMod haben sich inzwischen auch bei Smartphoneherstellern herumgesprochen. So bringt Telefónica nach eigenen Angaben „als Europas erster Netzbetreiber“ in Kooperation mit dem spanischen Hersteller BQ ein Smartphone mit Cyanogen OS in den Handel. Die kommerzielle Android-Version Cyanogen OS basiert in weiten Teilen auf CyanogenMod. Die gleichnamige Firma wurde 2013 von CyanogenMod-Erfinder Steve Kondick gegründet. Das BQ Aquaris X5 soll in der ersten Januarwoche 2016 bei O2 für knapp 240 Euro ohne Vertrag erhältlich sein. Im deutschen Online-Store von BQ kann es bereits jetzt bestellt werden. Die Bestellungen werden ab 30. Dezember bearbeitet.

Tipp: Kennen Sie alle wichtigen Smartphone-Modelle, die letztes Jahr vorgestellt wurden? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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