Categories: Software

32C3: Hacker vollzieht VW-Manipulation per Reverse Engineering nach

Auf dem 32. Chaos Communication Congress (32C3) in Hamburg hat Hacker Felix Domke eine Analyse vorgelegt, wie der Autohersteller VW mutmaßlich seine Abgaswerte manipulierte. Per Reverse Engineering konnte er die Algorithmen der Fahrzeugsoftware eines eigenen Pkw nachvollziehen und seine Erkenntnisse auch in der Praxis auf einer Rolle reproduzieren.

Die Demonstration findet sich in einem 65-minütigen Video vom 32C3 ab der 40. Minute. Die von Zulieferer Bosch programmierte Software „Engine Electronic Control Unit“ oder kurz „Engine ECU“ kennt demnach bestimmte Bedingungen, unter denen sie einen Modus zur Reduktion von Stickoxid im Katalysator mittels der Harnstofflösung AdBlue/DEF aktiviert beziehungsweise deaktiviert. Diese Bedingungen legt VW fest.

Felix Domke zufolge arbeiter der VW-Katalysator nur zu höchstens 3 Prozent im „Normalmodus“ (Screenshot: ZDNet.de bei Youtube).

Der Algorithmus dafür heißt im von Domke entschlüsselten Programmcode Akustikfunktion. Einen Zusammenhang mit dem Geräuschpegel des Fahrzeugs konnte Domke aber nicht erkennen. Die Parameter deuten vielmehr darauf hin, dass sie für Abgastests bestimmt war – beispielsweise Kaltstart bei einer Vorwärmtemperatur des Motors von 20 Grad.

HIGHLIGHT

Produktiver arbeiten mit Unified Communications & Collaboration

Mit Unified Communications & Collaborations können Unternehmen die Produktivität der Anwender steigern, die Effizienz der IT verbessern und gleichzeitig Kosten sparen. Damit die unbestrittenen Vorteile einer UCC-Lösung sich in der Praxis voll entfalten können, müssen Unternehmen bei der Implementierung die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur überprüfen.

Felix Domke (Screenshot: ZDNet.de bei Youtube)

In der Praxis trat der „Normalmodus“ genannte Stickoxid-Sparmodus laut Domke nur etwa während 2 bis 3 Prozent der Fahrzeit in Aktion. Den Rest der Zeit wurde weniger oder gar kein AdBlue zugeleitet und entsprechend mehr Stickoxid ausgestoßen. Entsprechend lag der Verbrauch an AdBlue (0,6 l/1000 km) deutlich unter dem erwarteten Wert von 2,5 l/1000 km.

Dass das Fahrzeug sich meistens im „Alternativmodus“ befindet, ist nicht überraschend. Er greift laut dem Algorithmus bei einer Motortemperatur ab minus 3276,8 Kelvin (minus 3003 Grad Celsius), also immer – außer wenn bestimmte Kriterien auf einen möglicherweise laufenden Abgastest hinweisen. Der für den Katalysator vorgesehene Code macht fast ein Sechstel der Bosch-Steuersoftware für den Motor aus.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

4 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

7 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago