Apple hat in eine Steuernachzahlung in Höhe von 318 Millionen Euro in Italien eingewilligt. Das berichtet die Zeitung La Repubblica. Seit Beginn der Untersuchung 2013 hatten Apple und die Steuerfahnder demnach hauptsächlich um die Höhe der nicht erklärten Einkünfte gestritten.
Wie in anderen Ländern versteuert Apple auch die Einnahmen in Italien über seine irische Tochter. Die Ermittler kamen aber zu dem Schluss, dass Apple Italia, das der Steuererklärung zufolge nur Hilfsaktivitäten leistet, „echte und eigentliche Verkaufsaktivitäten im Land zugunsten von Apple Sales International“ durchführt.
Die Steueruntersuchung leitete Francesco Greco. Er lud laut La Repubblica den Chef von Apple Italia Enzo Biagini, Finanzdirektor Mauro Cardaio und den Chef von Apple Sales International mit Sitz in Irland Michael O’Sullivan vor, um zu klären, warum Apple in den fraglichen fünf Jahren zwar über eine Milliarde Euro Umsatz in Italien machte, aber nur 30 Millionen Euro versteuerte.
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Apple-CEO Tim Cook hatte diesen Monat schon eine Debatte, sein Unternehmen zahle zu wenig Steuern in den USA, als „politischen Blödsinn“ bezeichnet. „Apple zahlt jeden Steuerdollar, den es zahlen muss“, sagte er seinem Interviewer Charlie Rose. „Liebend gern“ würde er 74 Milliarden Dollar Auslandsumsatz in die USA zurückführen, könne das aber nicht, „weil es mich um 40 Prozent bringen würde. Das ist ein Steuergesetz, das fürs Industriezeitalter geschaffen wurde, nicht fürs Digitalzeitalter.“
Zwei Drittel seiner Umsätze macht Apple im Ausland – und behält das Geld dort, um keine US-Steuern zahlen zu müssen. Wie andere internationale Konzerne vermeidet es aber auch in der Ferne hohe Steuern, indem es ganze Regionen von Niedrigsteuerländern aus verwaltet. Das sind eben Irland für Europa oder auch Singapur für den Pazifikraum.
Immer mehr Staaten bemühen sich, Steuervermeidungsstrategien internationaler Konzerne auszuhebeln. So beschwerte sich Großbritannien im Sommer 2013, Apple zahle trotz einem operativen Gewinn von 68 Millionen Pfund im Land keine Steuern. Im gleichen Jahr legte Italien das Konzept einer Google-Steuer vor. 2014 zogen die Briten nach, und China forderte von Microsoft eine Steuernachzahlung in Höhe von umgerechnet 110 Millionen Euro. Australische Steuerfahnder nahmen Apple, Google und Microsoft im April 2015 unter die Lupe. Ende April 2015 informierte Apple seine Anlieger, es könnte zu „erheblichen“ Steuernachzahlungen in Irland gezwungen sein.
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