Nach Ärger in Indien ist Facebooks Internet.org-Dienst Free Basics auch in Ägypten abgeschaltet worden. Bisher sei kein Grund genannt worden, schreibt die Associated Press.
In Ägypten wurde der über eine App realisierte Dienst zusammen mit dem Provider Etisalat angeboten. Facebook zufolge nutzten drei Millionen Ägypter das Angebot, von denen mehr als eine Million zuvor „keinen Netzzugang“ hatte. Es sieht sich also in seiner Rolle als Aufklärer und Zugangsvermittler bestätigt. Man hoffe, „diese Situation kurzfristig klären“ zu können.
Anders als in Indien, wo Free Basics seit dem Start im April 2015 kritisiert wird, ging in Ägypten offenbar keine erkennbare Abwehrhaltung oder Vorwarnung voraus. Das Angebot ist dort seit zwei Monaten nutzbar.
Facebook ist in Ägypten äußerst beliebt, seit es eine wichtige Rolle im arabischen Frühling spielte. 2011 organisierten sich die fortlaufenden Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz vornehmlich via Facebook, weshalb es auch zu zeitweisen Sperren durch das inzwischen gestürzte Regime von Husni Mubarak kam.
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In Indien ordnete die Internet-Regulierungsbehörde TRAI den Provider Reliance Communications kurz vor Weihnachten an, das Angebot einzustellen. Facebook antwortete mit einer doppelseitigen Werbung in der Sunday Times Of India, in der es sich für „digitale Gleichberechtigung“ einsetzte. Die endgültige Entscheidung fällt laut India Times voraussichtlich im Januar.
Einen Vorstoß, die Debatte in Indien in Richtung von Facebooks Weltrettungsmission umzudeuten, hatte im Oktober CEO Mark Zuckerberg unternommen, der Internet für Indien als „moralische Verpflichtung“ ausgab. Er wolle sich uneigennützig für eine Milliarde Inder ohne Netzzugang einsetzen. Schließlich könnten sie nicht einfach eine Onlinepetition unterzeichnen. US-Angestellte von Facebook erfahren neuerdings an „2G Tuesdays“ im eigenen News Feed, was langsames Internet in der Praxis bedeutet.
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