Ian Murdock, der 42-jährige Initiator von Debian Linux, ist unter noch ungeklärten Umständen gestorben. Sein Tod wurde von Docker bestätigt, einem Unternehmen im Open-Source-Umfeld, bei dem Murdock zuletzt beschäftigt war.
Ian Murdock wurde 1973 im deutschen Konstanz geboren, als sein Vater an der dortigen Universität tätig war. Das Debian-Projekt gründete der Informatiker 1993, während er an der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana studierte. Die Namensgebung ergab sich aus dem Namen seiner Freundin und seinem eigenen – Debras und Ians Linux. An der basisdemokratisch organisierten Linux-Distribution arbeiten heute rund tausend Entwickler mit, und sie ist zugleich Grundlage weiterer Distributionen wie Ubuntu. In seinem eigenen Blog beschrieb Murdock den Weg, der ihn zu Linux führte.
Als Chief Technology Officer der Linux Foundation war Murdock ab 2006 für die Linux Standard Base (LSB) verantwortlich. Später arbeitete er bei Sun Microsystems am Project Indiana, das eine größere Kompatibilität zwischen Solaris und Linux bezweckte. Als Vice President of Platforms war er bei ExactTarget tätig, das 2012 von Salesforce übernommen wurde. Im November 2015 kam er zu Docker, das für seine Anwendungs-Container-Lösungen bekannt ist.
In den Tagen vor seinem Tod geriet der Informatiker offenbar in eine Auseinandersetzung mit der Polizei von San Francisco. Eine offizielle Erklärung der Behörde steht noch aus, aber nahestehenden Quellen zufolge wurden Beamte gerufen nach Berichten, dass ein Mann am Samstagabend in eine Wohnung einbrechen wollte, bei dem es sich um Murdock handelte. Er war angeblich betrunken, widersetzte sich seiner Festnahme und wurde später wegen einer Schürfwunde an der Stirn behandelt. Am Sonntagmorgen wurde er erneut festgenommen, nachdem er lautstark gegen die Tür eines Nachbarn trommelte. Gegen eine Kaution von 25.000 Dollar kam er wieder in Freiheit.
Eine etwas andere Geschichte erzählen Murdocks letzte Tweets. Er beschwerte sich über willkürliche Polizeigewalt und erklärte, den Rest seines Lebens dem Kampf gegen den Missbrauch polizeilicher Gewalt widmen zu wollen. Er hoffe, sein Bericht bewirke etwas, da er von einem erfolgreichen Weißen komme. In einem der zunehmend erratischen Postings kündigte er einen Suizid an.
Überraschte Leser nahmen zunächst an, das Twitter-Konto des Debian-Gründers sei gehackt worden. ZDNet.com-Autor Steven J. Vaughan-Nichols, der Ian Murdock seit 1996 kannte, hält die Tweets jedoch für echt – dafür spreche auch die bekannte Wirkung traumatischer Erlebnisse auf Menschen und das spätere Ableben. „Sein Tod ist ein großer Verlust für die Open-Source-Welt“, schreibt er. „Wir werden ihn vermissen.“
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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