Amazons cloudbasierter E-Mail-Dienst für Unternehmen verlässt die Testphase – fast ein Jahr nach der ersten Ankündigung. Wie Chief Evangelist Jeff Barr von Amazon Web Services in einem Blogbeitrag mitteilt, ist er nun in drei Rechenzentren weltweit – darunter dem im irischen Dublin – allgemein verfügbar.
WorkMail wurde als Back-End-Lösung für Outlook auf Windows und OS-X-Systemen konzipiert. Es kann sich mit diversen in Unternehmen verbreiteten Verzeichnisdiensten integrieren, darunter Microsoft Active Directory. Über Microsofts ActiveSync-Protokoll lassen sich Mailboxen auch mit Mobilgeräten synchronisieren, die Android, iOS, Windows Phone oder Amazons Fire OS nutzen.
Während der fast einjährigen Preview-Phase seien weitere Sicherheitsfunktionen hinzugekommen, schreibt Barr, darunter Integration mit dem Key Management Service von AWS, um kryptografische Schlüssel zu erstellen und zu verwalten, aber auch die Möglichkeit, Datenvorhaltung auf bestimmte Regionen zu beschränken, und ein Migrationswerkzeug, um bestehende E-Mail-Konten zu WorkMail umzuziehen. Das Setup ist nun effizienter, es gibt Werkzeuge, um Ressourcen anzulegen, Unterstützung für OS-X-Mail-Clients wie Apple Mail und Microsoft Outlook sowie für Smartphones mit Blackberry 10.
Mit Unified Communications & Collaborations können Unternehmen die Produktivität der Anwender steigern, die Effizienz der IT verbessern und gleichzeitig Kosten sparen. Damit die unbestrittenen Vorteile einer UCC-Lösung sich in der Praxis voll entfalten können, müssen Unternehmen bei der Implementierung die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur überprüfen.
Auch wurde WorkMail nach ISO 27001, ISO 27017 und ISO 27018 zertifiziert. Als nächster Schritte sind plattformübergreifende Unterstützung für Adressbücher und Kalender sowie ein E-Mail-Archiv geplant.
Alle Kommunikation mit WorkMail erfolgt SSL-verschlüsselt. Der Dienst kostet 4 Dollar je Monat und Nutzer mit bis zu 50 GByte Storage. Firmen können ihn mit bis zu 25 Mitarbeitern einen Monat lang kostenfrei testen.
Die Cloudsparte Amazon Web Services brachte dem Amazon-Konzern die größten Gewinne des Finanzjahrs 2015. Durch die Expansion in neue Regionen und zusätzliche Standorte wie im Oktober 2014 Frankfurt am Main dürften die Margen aber vorerst zurückgehen, wie Analyst Brent Bracelin von Pacific Crest sagt. 2016 plant Amazon, drei neue Länder zu erschließen: Großbritannien, Indien und Südkorea. Zusätzlich baut es ein weiteres Rechenzentrum in den USA, im Bundesstaat Ohio. „Das wird die Investitionsaufwendungen erhöhen, was Druck auf die operative Marge ausüben dürfte. Die Bedeutung aller Regionen wächst, wenn man bedenkt, dass dieses Jahr jede im Schnitt 715 Millionen Dollar Umsatz einspielt. Dieser Durchschnittsumsatz hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt.“
[mit Material von Corinne Reichert, ZDNet.com]
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