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Wearables: Sensorspezialist Valencell verklagt Apple und Fitbit

Das auf Körpersensoren spezialisierte Unternehmen Valencell hat Klagen gegen die führenden Hersteller von Fitnessarmbändern und Smartwatches, nämlich Fitbit und Apple, eingereicht. Ihre am Körper getragenen Elektronikgeräte verletzen nach seiner Darstellung ohne Lizenz vier von ihm gehaltene Patente.

Die Klage liegt dem US-Bundesberzirksgericht für den östlichen Teil des Staats North Carolina vor. Valencell sitzt in Raleigh, der Hauptstadt dieses Bundesstaats. Das Schriftstück liegt Apple Insider vor.

Demnach informierte sich Apple ab 2013 über Valencells Technik, als es ernsthaft an der Apple Watch zu arbeiten begann. Ein Apple-Manager namens Liang Hoe, zuständig für strategische Partnerschaften, sei damals bei ihm vorstellig geworden und habe von „Chancen auf eine Partnerschaft“ gesprochen, die nie realisiert wurde, berichtet Valencell. Apples Hauptinteresse habe seinem Herzfrequenzsensor gegolten.

Unter anderem glaubt Valencell nachweisen zu können, dass mehrere mit der Apple Watch beschäftigte Apple-Angestellte zwischen 2013 und 2015 technische Whitepaper von seiner Site herunterluden. Apple habe sich für die PerformTek genannte Technik interessiert. Lizenznehmer dieser Technik sind derzeit etwa LG und Sony, unter anderem für Kopfhörer mit integrierter Pulsmessung.

Die fraglichen Whitepaper stellt Valencell Interessenten gegen namentliche Registrierung bereit – in der Hoffnung, Branchenkontakte zu knüpfen, Lizenznehmer und Partner zu finden. Apple-Mitarbeiter mit insgesamt zehn zu Apple zurückverfolgbaren IP-Adressen hätten jedoch falsche Daten angegeben. „Apple rief Valencells technisches Wissen unter der falschen Vorspiegelung ab, es sei an einer Lizenzierung von Valencells PerformTek-Technologie interessiert“, heißt es wörtlich in der Klage.

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Zudem hätten im Jahr 2013 15 Apple-Mitarbeiter einer Demonstration einer Uhr mit PerformTek-Technik beigewohnt, die einen rückseitigen Herzfrequenzsensor enthielt. Er war dem später in der Apple Watch verbauten Sensor „substanziell ähnlich“. Apple habe auch ein Valencell-Produkt Tests unterzogen.

Offenbar wollte der Konzern aber lieber eine Patentklage riskieren als die genutzte Technik in Lizenz nehmen, heißt es. Ähnlich verhalte es sich mit Fitnessband-Marktführer Fitbit. Valencell-Präsident Steven LeBoeuf kommentiert: „Uns ist aufgefallen, dass einige Firmen sich entschieden haben, unsere patentierten Erfindungen zu nutzen, ohne eine Lizenz zu erwerben. Wir werden unser Geistiges Eigentum schützen, um sicherzustellen, dass aktuelle und künftige Lizenznehmer für ihre Zahlungen den vollen Wert unserer Erfindungen erhalten. Währenddessen entwickeln wir weiter Innovationen rund um unseren Traum einer nahtlosen, personalisierten Gesundheits- und Fitnesserfassung mit Mobilgeräten.“

Im Dezember vorgelegten Zahlen von IDC zufolge hat sich Apple nach dem Start seiner Apple Watch umgehend als zweitgrößter Hersteller von Wearables etabliert und konnte im letzten Quartal 3,9 Millionen Geräte absetzen, was einem Marktanteil von 18,6 Prozent entsprach. An erster Position führt IDC weiter Fitbit mit 4,7 verkauften Einheiten – gegenüber 2,3 Millionen ein Jahr zuvor.

Für Smartwatches wurden im dritten Quartal im Schnitt 400 Dollar ausgegeben. Fitnessbänder kosteten durchschnittlich 194 Dollar. IDC vermutet, dass dies noch viel „Raum für neue Anbieter wie Fossil und Nischenanbieter wie Pebble“ lässt. Bis 2019 erwarten die Marktforscher einen Anstieg auf 126 Millionen verkaufte Geräte jährlich. Smartwatches und Fitnessbänder werden nach ihrer Ansicht bis dahin an Funktionen und Vielfalt zulegen, aber auch neue Gerätetypen Einzug halten.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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