Der Videostreamingdienst Netflix hat auf der Consumer Electronics Show eine fast weltweite Verfügbarkeit angekündigt. Seit dieser Woche ist er in 190 Ländern der Erde empfang- und abonnierbar, da auf einen Schwung mehr als 130 Nationen hinzukamen – beispielsweise Indien mit fast 1,3 Milliarden Einwohnern.
„Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, räumte Hastings in einem Telefoninterview mit der New York Times ein. Die Zahl der Länder sei irreführend, was das Ziel einer weltweiten Expansion bis Jahresende betreffe. „Wir haben noch China vor uns – und damit ein Viertel der Welt.“
Das schnelle Wachstum von Netflix geht zudem mit hohen Kosten einher. 2015 gab Netflix über 6 Milliarden Dollar für Inhalte aus, darunter über 600 Stunden Originalserien und -filme. Dennoch lautet seine Zielsetzung, 2016 keine weiteren Verluste und ab 2017 Gewinn zu machen. Ob dies zum aktuellen Abopreis von beispielsweise 9,99 Euro pro Monat in Deutschland realisierbar ist, scheint fragwürdig.
Die genannte Summe zahlt man bei Netflix nach dem Probemonat im Standard-Tarif. Er schließt Abspielen auf zwei Geräten und HD-Filme ein. Für 7,99 Euro wird ein Basisdienst angeboten, ohne HD und nur auf einem Endgerät. Für 11,99 Euro ist ein Premiumservice einschließlich Ultra-HD-Inhalten (soweit verfügbar) und vier Endgeräten buchbar. Die letzte Preiserhöhung gab es im April 2015.
Damit ist Netflix teurer als viele Wettbewerber: Amazon Prime lockt Neukunden derzeit mit 49 Euro Abogebühr pro Jahr. Für Watchever zahlt man rund 9 Euro monatlich, für Maxdome rund 8 Euro. Die Testphase ist jeweils noch deutlich günstiger oder kostenlos.
Im Dezember hatte Netflix seine Liste unterstützter Plattformen um Windows 10 erweitert. Die neue App fürs Microsoft-Betriebssystem ermöglicht einen direkten Sprung an die zuletzt gesehene Stelle über eine Live-Kachel. Im englischen Sprachraum lässt sich Netflix auch durch Sprachbefehle an den Assistenten Cortana bedienen. Support für Windows 10 Mobile soll demnächst folgen.
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