T-Mobile US, zu zwei Dritteln im Besitz der Deutschen Telekom, ist nach zwei Jahren erfolgreicher Expansion in die Kritik geraten. Frühere Mitarbeiter und die Gewerkschaft Communication Workers of America (CWA) werfen dem Unternehmen teilweise illegale Arbeitsbedingungen vor, und es ergingen bereits behördliche Entscheidungen gegen den Mobilfunkanbieter. Noch mehr Resonanz fand in den Vereinigten Staaten der Vorwurf der Bürgerrechtsorganisation EFF, T-Mobile drossle mit seinem Programm „Binge On“ die Bandbreite und verletze damit die Regeln der Netzneutralität.
Die Arbeitsschutzbehörde National Labor Relations Board (NLRB) stufte elf verschiedene Praktiken von T-Mobile US als illegal ein. Das Unternehmen hatte den Mitarbeitern unter anderem verboten, sich mit Kollegen über ihren Lohn auszutauschen oder mit Medienvertretern über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen. Der Mobilfunkanbieter lenkte ein, änderte seine Richtlinien und legte nur in zwei von elf Punkten Widerspruch ein.
Die CWA dokumentierte aber auch eine Reihe von Fällen, in denen Mitarbeiter schlecht behandelt und gedemütigt wurden. Aus einem T-Mobile-Callcenter in Chattanooga wurde etwa berichtet, dass der Mitarbeiter mit den geringsten Verkaufszahlen eine Eselskappe tragen musste und eine ausgestopfte Schildkröte auf seinem Schreibtisch platziert bekam. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme zu den einzelnen Fällen ab.
Reuters berichtet von bedeutenden Investoren der Deutschen Telekom, die ihr finanzielles Engagement aufgrund dieser Berichte überdenken und Aufklärung verlangen. Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sammelte rund 45.000 Unterschriften für eine Petition an den Bundestag mit der Forderung, der deutsche Staat – der einen Anteil von über 30 Prozent an der Deutschen Telekom hält – solle für die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten bei T-Mobile US eintreten. Im November wandten sich 25 Mitglieder des US-Kongresses mit einem gemeinsamen Brief und demselben Anliegen an Kanzlerin Angela Merkel.
Mit Unified Communications & Collaborations können Unternehmen die Produktivität der Anwender steigern, die Effizienz der IT verbessern und gleichzeitig Kosten sparen. Damit die unbestrittenen Vorteile einer UCC-Lösung sich in der Praxis voll entfalten können, müssen Unternehmen bei der Implementierung die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur überprüfen.
Die Electronic Frontier Foundation (EFF) wiederum warf T-Mobile US vor, mit Binge On, einem Programm für Videostreaming ohne Anrechnung auf das mobile Datenvolumen, die Netzneutralität auszuhebeln. Die Bürgerrechtler verwiesen dabei auf Ergebnisse eigener Tests, nach denen der Netzbetreiber die Geschwindigkeit aller HTML5-Videostreams reduziert, auch wenn das Smartphone höhere Download-Geschwindigkeiten ermöglicht. Die Drosselung erfolge bei Downloads wie bei Streaming, auch beim Tethering-Anschluss eines anderen Geräts – und unabhängig davon, ob der jeweilige Videodienst an Binge On teilnimmt.
Binge On bezieht sich auf Binge Watching, was den Konsum großer Mengen Fernsehsendungen nacheinander meint, vor allem aller Folgen einer TV-Serie in einem Durchgang. Teilnehmer des Programms sind Videodienste wie Netflix, Vudu, HBO Go und das führende Sport-Network ESPN. Grundsätzlich soll jeder Videodienst ohne finanzielle Zuwendung teilnehmen können, wenn er die technischen Anforderungen erfüllt. T-Mobile US drosselt dafür allerdings das Videostreaming auf 480p und geringe Bandbreite bei kleinen Displays.
John Legere, der für seine vorlauten Äußerungen bekannte CEO des Mobilfunkanbieters, schlug mit einem Blogeintrag sowie einem Youtube-Video zurück. Wie bei seinen laufenden aggressiven Auseinandersetzungen mit den größeren Konkurrenten AT&T und Verizon ging er die Binge-On-Kritiker scharf an und warf ihnen ihrerseits vor, den Verbrauchern Wahlmöglichkeiten vorenthalten zu wollen.
[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]
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