Manche messen der Digitalisierung eine ebenso – wenn nicht gar eine höhere – Bedeutung zu, wie der Industriellen Revolution im 18. und 19. Jahrhundert. Fakt ist jedenfalls, dass ein radikaler Strukturwandel stattfindet. Ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Für McKinsey-Chef Cornelius Baur ist die Digitalisierung eine „Revolution in Lichtgeschwindigkeit„.
Am Ende des Tages erwarten Unternehmen durch den Transformationsprozess – wie könnte es anders sein – einen höheren Umsatz. Das zeigen die Antworten einer 2014 von McKinsey durchgeführten Befragung. Ein Drittel der Unternehmen gab an, dass sie in den nächsten drei Jahren durch den Digitalisierungsprozess 15 Prozent mehr Umsatz erwarten. Eine aktuelle Studie im Auftrag des BDI bestätigt diese Hoffnungen. Ihr zufolge ist bis 2025 allein in Deutschland ein kumuliertes Wertschöpfungspotenzial bis von 425 Milliarden Euro zu erwarten. Europaweit sollen es sogar 1,25 Billionen Euro sein.
Die Digitalisierung verändert aber nicht nur Produkte und Geschäftsmodelle, sie führt auch zu tiefgreifenden Veränderungen in der Organisation der Unternehmen. Laut einer repräsentativen Umfrage unter 505 Geschäftsführern und Vorständen von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern im Auftrag des Bitkom beschleunigt die Digitalisierung in rund drei Vierteln der Unternehmen die Kommunikation mit Kunden (79 Prozent) oder intern unter den eigenen Mitarbeitern (75 Prozent). Zwei Drittel stellen fest, dass ihre Organisation flexibler geworden ist (63 Prozent), mehr als jedes zweite Unternehmen sieht eine höhere Effizienz (55 Prozent). „Die Digitalisierung verändert die Wirtschaft grundlegend, das hat auch Auswirkungen auf die Organisation der Unternehmen. Der Kontakt mit Kunden findet heute oft rund um die Uhr und in aller Öffentlichkeit statt, etwa in Sozialen Netzwerken.“, sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Intern können Mitarbeiter schneller informiert und in Entscheidungen einbezogen werden.“
Auch eine Studie der Commerzbank, für die zwischen November 2014 und Januar 2015 4000 Führungskräfte aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz mit mindestens 2,5 Millionen Euro befragt wurden, zeigt, dass Unternehmen die Digitalisierung als große Chance für den Industriestandort Deutschland begreifen. 86 Prozent der Befragten sind dieser Ansicht.
Das Wort „Veränderungen“ ist für viele IT-Experten in der Fertigungsindustrie höchst umstritten. Auch „betriebsfertig“ weckt unterschiedliche Assoziationen, da es oftmals mit alten generischen Unternehmenslösungen in Verbindung gebracht wird, die unter dem Deckmantel der „Plug and Play“-Unkompliziertheit rudimentäre Funktionen boten.
Mit der Veränderung der Herstellerbedürfnisse in den letzten Jahren hat sich auch die verfügbare Software zu deren Erfüllung verändert und damit kürzlich für Diskussionen rund um die alte Frage „Ändern oder nicht ändern“ gesorgt. Während dieses Problem weiterhin kompliziert bleibt, scheint der Trend von stark angepassten Systemen deutlich weg zu gehen. Stattdessen stehen Systeme, die ohne bedeutende Änderungen einen Großteil der erforderlichen Funktionen erbringen, hoch im Kurs.
Dieser Trend wird durch mehrere Faktoren angetrieben, beispielsweise alternde Systeme (das Akronym „ERP“, das zuerst von Gartner verwendet wurde, feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag), die stetig steigende Schwierigkeit, damit vertraute Arbeitskräfte zu finden, sowie sich ändernde Marktbedingungen. Dennoch scheint die wachsende Verfügbarkeit von Cloud-basierten Lösungen, die auf das Erfüllen der spezifischen Bedürfnisse von Industrie- respektive Geschäftsbereichen ausgelegt sind, derzeit der treibende Faktor zu sein. Unternehmen müssen nicht länger Funktionalität gegen Unkompliziertheit und niedrige Gesamtbetriebskosten eintauschen.
Zudem ist die kundenspezifische Massenproduktion ist ein wachsender Trend in der heutigen Fertigungsbranche. Befeuert durch die Kundennachfrage, ermöglicht durch moderne Technologie. Kundenanpassungen erfüllen zwei Bedürfnisse: Sie finden Anklang beim modernen Kunden und bieten Herstellern die Chance auf einen dringend benötigten Wettbewerbsvorteil. Diese zwei Vorteile sind die Hauptfaktoren, die kleine und große Hersteller dazu veranlassen, neue betriebliche Strategien zur Fertigung individuell zugeschnittener und konfigurierter Produkte zu erkunden. Damit der Trend anhält und nicht bloß zu einer kurzlebigen Modeerscheinung wird, müssen Hersteller Möglichkeiten finden, die Grundsätze der schlanken Produktion mit Auftragsfertigungstaktiken zu vereinen.
Die folgenden Whitepaper von IT-Spezialist Infor, der in Deutschland an 20 Standorten vertreten ist, bieten interessante Informationen zum Thema Digitalisierung in der Fertigungsindustrie.
Die Macht- und Einflussverhältnisse in der Automobilindustrie verändern sich gerade rasant. Die heutigen Verbraucher sind in ihren Beziehungen zur Branche einflussreicher geworden. Sie haben ganz neue Erwartungen, an das, was die Branche zu leisten hat und wie sie es leisten soll. Unterdessen denken die Erstausstatter (OEMs) über ihre traditionellen Aufgaben nach. Dazu gehörten vor allem Endmontage, Branding und Vertrieb. Sie wollen jetzt den Anforderungen dieser anspruchsvolleren Kunden besser gerecht werden und neue Ertragschancen nutzen.
Produktionsunternehmen aller Industrien, auch in der Automobilbranche, streben stets nach mehr Wachstum. Nach einer lähmenden Rezession und einer schleppenden Erholungsphase sind viele führende Hersteller bereit, größere Risiken einzugehen, um so größere Gewinne einzufahren. Schließlich liegt das Wachstum zum Greifen nahe, nicht wahr?
Kann die kundenspezifische Massenproduktion die Herausforderung bewältigen – und dabei Gewinne abwerfen?
Das Wort „Veränderungen“ ist für viele IT-Experten in der Fertigungsindustrie höchst umstritten. Auch „betriebsfertig“ weckt unterschiedliche Assoziationen, da es oftmals mit alten generischen Unternehmenslösungen in Verbindung gebracht wird, die unter dem Deckmantel der „Plug and Play“-Unkompliziertheit rudimentäre Funktionen boten.
Die Automobilindustrie erfährt zurzeit ein beachtliches Wiederaufleben. Nach der Rezession und der darauffolgenden nur langsamen Erholung sind die Verkäufe in der Automobilindustrie wieder auf dem Niveau von vor der Rezession und steigen weiter an. Laut MarketLine ist die globale Automobilindustrie zwischen 2008 und 2012 um 4,3 % gewachsen. Zwischen 2012 und 2017 wird eine Wachstumsrate von 7,5 % erwartet. OEMs und Tier-Lieferanten haben Schwierigkeiten, mit der Nachfrage mitzuhalten und gleichzeitig eine höhere Qualität und niedrigere Kosten zu ermöglichen.
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