Microsoft hat Chakra als ChakraCore quelloffen gemacht, also die JavaScript-Engine seines Windows-10-Standardbrowsers Edge. Damit setzte es ein im Dezember abgegebenes Versprechen in die Tat um. Überdies plant es eine Portierung auf Linux.
Wie Projektmanager Gaurav Seth in einem Blogbeitrag schreibt, steht ChakraCore unter MIT-Lizenz. Der Quelltext ist nun in einem GitHub-Repositorium verfügbar. Die weitere Arbeit an der Engine wird somit in der Öffentlichkeit stattfinden und lässt sich zu jeder Zeit von jedem begutachten.
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Die Engine war ursprünglich noch für IE9 konzipiert gewesen, als die Arbeit daran 2010 begann. Ziele waren „schneller Start, schneller Betrieb und großartige Nutzererfahrung.“
Seth erklärt in seinem Beitrag auch, dass Chakra nicht nur in Edge zum Einsatz kommt, sondern auch Basis von Universal-Windows-Anwendungen ist, die auf allen Arten von Windows-10-Geräten laufen: „Es treibt Dienste an wie Azure DocumentDB, Cortana und Outlook.com. Es wird von TypeScript genutzt und ist dafür optimiert. Und mit Windows 10 versetzen wir Node.js in die Lage, unter Chakra zu laufen, sodass es sein Ökosystem ausbauen kann.“ Node.js ist eine serverseitige Plattform für JavaScript-Netzwerkanwendungen.
Beachtlich ist auch, dass Microsoft die großzügige MIT-Lizenz gewählt hat, die eine Nutzung in allen Arten Projekten erlaubt, solange eine Urheberrechtsangabe gemacht wird. Seth betont: „Wir werden Community-Beiträge zu ChakraCore akzeptieren.“ Ziel sei es, alle Änderungen an der quelloffenen Version auch in Edge und die Universal Windows Platform von Windows 10 zu übernehmen.
Für die Zukunft deutet Seth die Möglichkeit einer Version von Edge für Windows 7 an. Er schreibt: „Mit der heutigen Freigabe können Sie ChakraCore auf Windows 7 SP1 oder höher mit Visual Studio 2013 oder 2015 und installiertem C++-Support kompilieren.“
Die Microsoft-Roadmap sieht überdies eine ChakraCore-Portierung für Ubuntu Linux 15.10 x64 vor. Diese soll bis Juni 2016 vorliegen und Interpreter sowie Laufzeitumgebung (aber keine Just-in-Time-Kompilierung) einschließen. ZDNet.com-Autor Steven J. Vaughan-Nichols fühlt sich dadurch an eine frühere Aussage von Linux-Erfinder Linus Torvalds erinnert: „Wenn Microsoft je Anwendungen für Linux machen sollte, heißt das, dass ich gewonnen habe.“ Dies sei jetzt offensichtlich der Fall.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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