Amnesty International und Afrewatch weisen darauf hin, dass Smartphones von Apple und Samsung wahrscheinlich mit Kinderarbeit gefördertes Kobalt enthalten. Das steht in einem Bericht, den The Verge aufgegriffen hat. Verantwortlich ist demnach eine in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) ansässige Tochter des chinesischen Unternehmens Huayou Cobalt. Sie heißt Congo Dongfang Mining International, kurz CDM, und verkauft verarbeitetes Kobalt nach China und Südkorea, wo es für Lithium-Ionen-Akkus genutzt wird, die letztlich in Smartphones oder Elektroautos landen.
Amnesty hat 16 Kunden der Akkuhersteller kontaktiert. Neben Apple und Samsung erwähnt es Microsoft und Sony sowie die Autobauer Daimler und Volkswagen. Ob das in einem Geräteakku tatsächlich enthaltene Kobalt von Kindern gefördert wurde, lässt sich mit den vorhandenen Informationen weder nachweisen noch falsifizieren. Apple und Microsoft erklärten gegenüber Amnesty, sie hätten eine Prüfung ihrer Lieferkette veranlasst. Samsung SDI (das Akkus an Apple ebenso wie Samsung Mobile liefert) nennt es „unmöglich“, die Herkunft von Rohstoffen im Detail nachzuvollziehen.
Amnesty berichtet von 17 Kindern zwischen 9 und 17 Jahren, mit denen es für seinen Bericht gesprochen habe – ebenso wie mit 70 erwachsenen Angestellten. Sie arbeiten bis zu 12 Stunden am Tag und erhalten dafür Tageslöhne zwischen 1 und 2 Dollar. Ein im Report zitiertes Kind berichtete von 24 Stunden Aufenthalt am Stück in einem Fördertunnel.
Überwiegend waschen die Arbeiter einschließlich der Kinder den Rohstoff aus Fels und Geröll aus, arbeiten also über Tage. Allerdings müssen sie Amnesty und seinem Partner im Kongo Afrewatch zufolge schwer schleppen und sind giftigen Chemikalien ebenso wie Staub ausgesetzt. Kobalterze sind arsenhaltig. Zwischen September 2014 und Dezember 2015 sind mindestens 80 Arbeiter an Lungenkrankheiten gestorben; Amnesty vermutet eine noch weit höhere Dunkelziffer.
In den vergangenen Jahren engagierten sich Technikfirmen immer wieder für „konfliktfreie“ Rohstoffe, sorgten also dafür, dass etwa von ihnen verwendetes Kobalt oder auch Tantalum nicht aus Kriegsgebieten stammte. Dabei wurde immer wieder die zur DR Kongo benachbarte Republik Kongo als zu vermeidendes Herstellungsland genannt.
Aus der DR Kongo stammen laut Amnesty mindestens 50 Prozent des weltweit verfügbaren Kobalts. Huayou Cobalt bezieht über 40 Prozent seines Kobalts von dort. Die Beschränkung auf die staatlich zugewiesenen Abbaugebiete und die Arbeitsbedingungen werden laut der Menschenrechtsorganisation aber viel zu wenig kontrolliert. Daneben weist sie den Technikfirmen, in deren Geräten Rohstoffe wie Kobalt verwendet werden, Schuld zu: „Es ist eins der größten Paradoxe des digitalen Zeitalters, dass einige der reichsten und innovativsten Firmen unglaublich raffinierte Geräte herstellen können, ohne zu einem Nachweis über die Bezugsquellen für die Rohmaterialien ihrer Komponenten gezwungen zu sein“, sagt Emmanuel Umpula, Executive Director von Afrewatch.
Mit Unified Communications & Collaborations können Unternehmen die Produktivität der Anwender steigern, die Effizienz der IT verbessern und gleichzeitig Kosten sparen. Damit die unbestrittenen Vorteile einer UCC-Lösung sich in der Praxis voll entfalten können, müssen Unternehmen bei der Implementierung die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur überprüfen.
Den wohl größten Aufwand zur Vermeidung von Ausbeutung und Unterdrückung in der Lieferkette betreibt in der Smartphonebranche wohl das niederländische Projekt Fairphone, dessen zweites Modell gerade nach und nach an Besteller ausgeliefert wird. Es kontrolliert so weit wie möglich die Herkunft der Materialien, die es in seinem Smartphone verbaut, wählt Lieferanten erster und zweiter Ebene möglichst gezielt aus, versucht sie an sich zu binden und so auch mehr Einfluss auf die Produktionsprozesse zu nehmen – einschließlich einer gerechten Entlohnung aller Beteiligten. Dass es diese hohen Ziele nicht immer vollständig erreicht, legt es in seinem Blog selbst offen.
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