Google ist bekannt dafür, häufig Funktionen in seinen Apps und Betriebssystemen zu ändern. Nicht selten ärgern sich Entwickler wie Anwender über diese Flatterhaftigkeit. So hat der Internetkonzern zum Beispiel seinen beliebten Standortdienst Latidude trotz Protesten vieler Nutzer eingestellt, ohne dafür einen adäquaten Ersatz zu bieten. Erst später wurde die Funktion, mit der Smartphone-Besitzer ihren Standort für Freunde freigeben können, mittels der Google+-App wieder verfügbar gemacht. Inzwischen ist sie allerdings nur noch in der Android-Version enthalten. iOS-Nutzer können den Standort von befreundeten Android-Anwendern nicht mehr sehen.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Unterstützung von der von Google ungeliebten microSD-Card für sein Mobilbetriebsystem Android. Je nach Version und API-Level ändert sich die Zugriffsmethode auf die Speichererweiterung. Bis zur Version JellyBean gab es hinsichtlich der Nutzung einer SD-Karte praktisch keine Einschränkungen. Mit Kitkat konnten Apps auf die Speicherweiterung nicht mehr zugreifen. Mit Android 5.0 Lollipop war das wieder möglich, wenn auch die Nutzerfreundlichkeit und die Performance nicht optimal waren.
Mit Android 6.0 Marshmallow hat Google wieder den Zugriff auf microSD-Cards geändert. Außerdem steht mit Adoptable Storage eine neue Funktion zur Verfügung, die den Speicherplatz der microSD-Card als internen Speicher dem System zur Verfügung stellt. Allerdings kann bei dieser Konfiguration die microSD-Karte nicht mehr als mobiler Speicher genutzt werden, um Daten mit anderen Geräten auszutauschen, da sie mit EXT4 formatiert und mit 128-Bit-AES verschlüsselt wird. Das hat auch zur Folge, dass Custom Recoveries sie derzeit nicht als Backup-Medium nutzen können.
Der Vorteil von „Adoptable Storage“ liegt darin, dass bei Android-Smartphones mit geringem internen Speicher dieser mittels einer microSD-Card auch zur Nutzung von Apps, nicht aber von System-Anwendungen, ausgebaut werden kann. Der Nachteil besteht darin, dass die Datentransferleistung von microSD-Karten gegenüber der des internen Speichers viel geringer ist. Daher kann es zu Leistungseinbußen kommen, wenn sich etwa eine App, die viele Daten laden muss, auf der microSD-Karte befindet. Bei besonders langsamen Karten warnt Android 6.0 Marsmallow auch vor der Nutzung der microSD-Card als „interner Speicher“. Durch die Einbindung als interner Speicher finden auf der microSD-Karte außerdem häufiger Schreibvorgänge statt. Daher dürfte die Lebensdauer gegenüber dem Einsatz als portables Medium niedriger sein. Davor warnt beispielsweise auch Smartphonehersteller Lenovo im Support-Forum seiner Marke Motorola.
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Manche Hersteller wie LG unterstützen derzeit mit ihren Marshmallow-Versionen kein „Adoptable Storage“. In diesem Fall bleibt die Nutzung der microSD-Card auf „mobiler Speicher“ begrenzt. Es ist allerdings möglich, die Android-Konfigurationsdatei build.prop so anzupassen, dass die neue Funktion aktiviert wird. Hierfür muss man bei LG-Telefonen den Wert für den Eintrag ro.lge.adoptable_storage von „false“ auf „true“ ändern. Sofern das Gerät gerootet ist, kann man mit einem Editor die Datei direkt im Gerät ändern. Ist nur der Bootloader geöffnet, muss man sie per adb pull /system/build.prop %USERPROFILE% auf den Rechner laden, den entsprechenden Eintrag editieren und sie mit adb push %USERPROFILE%\build.prop /system/build.prop wieder auf das Gerät kopieren. Anschließend müssen noch die Dateiberechtigungen mit adb shell und chmod 644 /system/build.prop korrigiert werden. Mit „exit“ verlässt man die Shell und mit „adb reboot“ startet man das Smartphone neu. Anschließend steht die Option unter Einstellungen – Speicher & USB zur Verfügung. Für die Modifikation der build.prop muss das Gerät entweder gerootet sein oder über einen ungesperrten Bootloader verfügen.
Wer lediglich seine Bilder und Musik auf der Speichererweiterung ablegt, sollte die microSD-Karte unverändert lassen, sodass sie wie bisher als mobiler Speicher genutzt wird. Wegen Änderungen beim Zugriff und den neuen App-Berechtigungen funktionieren allerdings nicht alle Apps korrekt. Vor allem beim Schreibzugriff gibt es Probleme. Während Nokia Here problemlos Daten auf die Speichererweiterung ablegen kann, ist mit anderen Anwendungen keine Modifikation von Dateien möglich. Will man etwa mit Musixmatch oder Poweramp Songinfos von MP3-Dateien bearbeiten, gelingt dies nicht. Daran ändern weder Root-Zugriff noch die Konvertierung dieser Anwendungen zu System-Apps etwas. Mit der App Phonograph lassen sich Songinfos jedoch bearbeiten. Das zeigt, dass Entwickler ihre Apps noch an die veränderten Bedingungen anpassen müssen, damit sie problemlos unter Android 6.0 Marshmallow funktionieren. Von der Problematik ist offenbar auch die Streaming-App Spotify betroffen, die ein Abspeichern von Songs auf der externen microSD-Karte derzeit nicht unterstützt.
Mit Adopted Storage bietet Android 6.0 Marshmallow ein interessantes Feature für Anwender, deren Smartphone nur über geringe Speicherkapazität aber über einen microSD-Card-Slot verfügt. Damit lässt sich der interne Speicher des Geräts erweitern, sodass er auch von Apps genutzt werden kann. Anwender müssen also nicht mehr zu Dritthersteller-Tools wie App2SD greifen. Allerdings sollte man für diesen Einsatzzweck auf möglichst leistungsstarke microSD-Card-Modelle setzen. Einige Smartphonehersteller empfehlen mindestens Kartentypen, die den Standard UHS1 und damit mindestens eine Datentransferrate von 10 MByte/s unterstützen. Sandisk bietet mit der microSD-Karte SDSDQUAN-200G-G4A mit 200 GByte derzeit die größte Speicherkapzität aller Hersteller. Die Karte ist UHS Class 1-konform und inzwischen für circa 105 Euro erhältlich.
Anwender, die eine microSD-Karte als mobilen Speicher für den Austausch mit anderen Geräten nutzen, bleiben bei der bisherigen Konfigurationsart. Aufgrund der Verschlüsselung ist die als Adopted Storage (interner Speicher) genutzte SD-Card für diesen Einsatzzweck nicht mehr nutzbar. Soll die microSD-Card als Medium für Komplett-Backups des Telefons über das Recovery genutzt werden, ist die Konfiguration als interner Speicher derzeit keine Option, da das Speichermedium in dieser Betriebsart (noch) nicht von Recoveries erkannt wird.
Typ | Leistung |
---|---|
Class 2 | 2 MByte/s |
Class 4 | 4 MByte/s |
Class 6 | 6 MByte/s |
Class 10 | 10 MByte/s |
UHS Class 1 | 10 MByte/s |
UHS Class 3 | 30 MByte/s |
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