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Fraunhofer ESK rät von Skype zum Austausch geschäftskritischer Daten ab

Das Fraunhofer-Institut für Eingebettete Systeme und Kommunkationstechnik (Fraunhofer ESK) hat erneut die Nutzung von Skype im Unternehmensumfeld untersucht. In seiner erstmals 2013 erschienenen und nun aktualisierten Studie „Einsatz von Skype im Unternehmen – Chancen und Risiken“ betrachtet es die geänderte Skype-Architektur infolge der Übernahme durch Microsoft sowie neue Funktionen wie den Skype Translator. Das Fazit: Der Kommunkationsdienst birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, weshalb das Fraunhofer ESK vor allem für den Austausch geschäftskritischer Informationen von dessen Nutzung abrät.

Im Vergleich zu den Untersuchungen von 2013 haben sich die Forscher in der aktuellen Studie mit der geänderten Architektur befasst. Skype ist ihnen zufolge zwar im Prinzip ein Peer-to-Peer-Netz, setzt aber auch weiterhin Super Nodes als Knotenpunkte ein. Diese nehmen die Anmeldungen der Benutzer entgegen und ermöglichen den Verbindungsaufbau zu anderen Nutzern, die gerade online sind.

Vor der Übernahme durch Microsoft waren beliebige Rechner von Nutzern, die bestimmte technische Anforderungen erfüllten, diese Super Nodes. Jetzt werden alle Super Nodes im Rechenzentrum von Microsoft betrieben. Der Anbieter begründet dies mit einer besseren Stabilität und Skalierbarkeit der Plattform.

Laut Fraunhofer ESK hat Microsoft mit diesen Superknoten aber zugleich eine direkte Kontrolle über das Routing von Verbindungen zwischen den Nutzern und damit auch Zugriff auf die Kommunkation. Insgesamt sei eine neutrale, technisch-analytische Sicherheitsbewertung von Skype kaum möglich, weil es sich dabei um ein proprietäres und geschlossenes Kommunikationssystem handle. Es lägen weder Quellcode noch eine tiefergehende Dokumentation zum System vor. Zwar seien die genutzten Verschlüsselungsverfahren bekannt, allerdings sei die Schlüsselgenerierung nicht nachvollziehbar.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Skype-Verbindungen durch die Verschlüsselung vor normalen Angreifern aus dem Internet relativ gut geschützt sind. Da aber Microsoft die Schlüssel vorliegen, ist die Kommunikation von berechtigten Dritten einsehbar. Deshalb lautet das Fazit der ESK-Ingenieure: „Für den Austausch sicherheitsrelevanter und geschäftskritischer Informationen wird Skype prinzipiell nicht empfohlen!“

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Den noch im Testbetrieb befindlichen Übersetzungsdienst Skype Translator, der Audio- und Videotelefonate in jeweils beide Richtungen zwischen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Mandarin und Spanisch übersetzt, erweist sich dem Fraunhofer ESK zufolge „für kurze Sätze als brauchbar“. Längere Sätze würden jedoch in Fragmenten übersetzt, die zwar vom Sinn her passten, grammatikalisch jedoch überhaupt nicht harmonierten.

In einer separaten Kurzstudie geben die ESK-Forscher auch eine Einschätzung zu Skype for Business (ehemals Lync) ab, Microsofts Kommunikationslösung für Unternehmen. Diese umfasst Audio- und Videokommunikation, Instant Messaging (IM), Präsenzanzeige, Konferenzen sowie eine Amtsanbindung per ISDN und VoIP über entsprechende Gateways. Ihr bescheinigt das Fraunhofer-Institut, für den Einsatz im Unternehmen durchaus geeignet zu sein. Allerdings empfiehlt es Firmen, die ihre TK-Anlage ersetzen wollen, genau zu prüfen, ob Skype for Business die gewünschten Funktionen tatsächlich bietet.

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ZDNet.de Redaktion

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