Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Anbieter von Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik in Deutschland rechnen in der ersten Jahreshälfte 2016 mit steigenden Umsätzen. Nur 8 Prozent erwarten sinkende Einnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Konjunkturumfrage des Digitalverbands Bitkom. Der Bitkom-Branchenindex steigt damit im Vergleich zur letzten Umfrage im Sommer 2015 um einen Zähler auf 66 Punkte.
„Die Digitalbranche ist eine Wachstumsbranche, das betrifft gleichermaßen Umsätze wie Arbeitsplätze“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Die Zuversicht der meisten Unternehmen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir innerhalb der Branche eine große Spreizung sehen.“
So erwarten jeweils acht von zehn Softwareanbietern (81 Prozent) und IT-Dienstleistern (80 Prozent) in den kommenden sechs Monaten steigende Umsätze, nur 5 respektive 4 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Bei den Herstellern von Kommunikationstechnik gehen nur sechs von zehn (63 Prozent) Unternehmen von einem Einnahmenplus aus, jedes fünfte (22 Prozent) befürchtet dagegen rückläufige Geschäfte. Am skeptischsten sind die Anbieter von IT-Hardware, von ihnen glaubt nur jeder zweite (51 Prozent) an einen Umsatzanstieg, 14 Prozent erwarten einen Rückgang.
Die insgesamt guten Geschäftserwartungen sind laut Bitkom auch Folge des für die große Mehrheit der Unternehmen günstig verlaufenen zweiten Halbjahres 2015. Drei Viertel der Unternehmen (73 Prozent) konnten der Umfrage zufolge von Juli bis Dezember ihre Umsätze steigern, nur 13 Prozent berichten von einem Rückgang. Auch in diesem Zeitraum liefen die Geschäfte für IT-Dienstleister und Softwareanbieter am besten, jeweils 80 Prozent von ihnen verzeichneten erhöhte Einnahmen. Bei den Anbietern von Kommunikationstechnik (56 Prozent) und Hardware-Herstellern (51 Prozent) liegt der Anteil deutlich darunter.
Für das Gesamtjahr 2016 erwarten 81 Prozent aller IT- und Telekommunikationsunternehmen ein Umsatzplus, gerade einmal 5 Prozent gehen von einem Minus aus. Diese positiven Erwartungen werden sich nach Einschätzung des Bitkom wie in den Vorjahren auch auf den Arbeitsmarkt auswirken. Sechs von zehn Unternehmen (62 Prozent) planen, im laufenden Jahr zusätzliche Stellen zu schaffen, nur 8 Prozent gehen von einem Personalabbau aus.
Die elektronische Signatur auf dem Vormarsch – Wie Unternehmen Prozesse verschlanken und Geld sparen können
Täglich unterschreiben wir Empfangsbestätigungen von Paketen, Mietwagenverträge oder Kreditkartenzahlungen mit elektronischen Unterschriften. Im Geschäftsalltag fühlen sich jedoch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch abgeschreckt, elektronische Signaturen einzusetzen. Sofern sie richtig in die passenden Geschäftsprozesse integriert werden, bieten sie aber einen großen Mehrwert und sind verbindlicher als eine Bestätigung per E-Mail.
„In den vergangenen fünf Jahren haben die ITK-Unternehmen rund 135.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Zum Jahreswechsel gab es in der Digitalbranche erstmals mehr als eine Million Beschäftige“, so Rohleder. Dabei werde es für die Firmen immer schwieriger, geeignete Bewerber zu finden. 61 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass die Fachkräftesituation ihre Geschäfte behindert. Vor einem Jahr betrug der Anteil noch 52 Prozent. Damit bleibt dem Branchenverband zufolge der Mangel an IT-Experten mit Abstand das größte Hemmnis, deutlich vor Themen wie den politischen Rahmenbedingungen (33 Prozent) oder der Exportnachfrage (3 Prozent).
Der Bitkom befragt halbjährlich seine Mitglieder und weitere Unternehmen der Digitalbranche zur aktuellen Geschäftsentwicklung und zu ihren Erwartungen für die nahe Zukunft. Der Bitkom-Branchenindex errechnet sich aus dem Saldo der positiven und negativen Umsatzentwicklung für das jeweils laufende Halbjahr.