In einer auf für angemeldete Tester zugänglichen Betaversion seiner Android-App hat der Kartendienst Here damit begonnen, Inhalte von Drittanbietern zu integrieren. Die Entwickler legten außerdem einen Schwerpunkt auf einfachere Bedienung, um den Nutzern gewünschte Informationen mit weniger Interaktionen zugänglich zu machen. Schon zur CES hatte Here eine stärker personalisierte Darstellung der Karten demonstriert.
Wer etwas über mögliche Ziele in der näheren Umgebung erfahren wollte, musste bislang zum Suchfeld gehen und beispielsweise „Essen und Trinken“ wählen. Um Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung zu sehen, genügt jetzt der Fingerdruck auf einen dezidierten Button am unteren Displayrand.
„Das macht einen großen Unterschied aus, während Sie mit Here navigieren“, erklärt dazu der für das App-Marketing verantwortliche Alex Osaki in einem Blogeintrag. „Wir wollen Schritte entfernen. Wir lassen die Menschen außerdem mehr sehen. Zusätzlich zur Anzeige von Restaurants und Geldautomaten in einer Suche beginnen wir damit, Inhalte von Drittanbietern herauszustellen.“
Als erster Partner ist die Reiseführer-Plattform Get Your Guide dabei. Sie informiert über Aktivitäten, Touren und Sehenswürdigkeiten in vielen Städten der Welt und bietet für diese zugleich die Onlinebuchung von Tickets an. Die Informationen und Angebote sind in der Here-App integriert, und für eventuelle Buchungen leitet Here zur mobilen Website des Anbieters weiter.
Als einen Vorteil der Integration stellt Here heraus, dass der Nutzer die vorgeschlagenen Ziele sowie die voraussichtliche Fahrzeit auf der Karte sieht und sich so kenntnisreicher entscheiden kann, wie er den Tag verbringen will. Weitere Partner sollen folgen, um Here für Android „noch smarter und passender für Ihre Bedürfnisse“ zu machen. „Wir stellen Get Your Guide als ersten Partner vor, aber es gibt viele weitere Chancen, die sich von selbst anbieten“, verspricht Here-Manager Osaki.
Täglich unterschreiben wir Empfangsbestätigungen von Paketen, Mietwagenverträge oder Kreditkartenzahlungen mit elektronischen Unterschriften. Im Geschäftsalltag fühlen sich jedoch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch abgeschreckt, elektronische Signaturen einzusetzen. Sofern sie richtig in die passenden Geschäftsprozesse integriert werden, bieten sie aber einen großen Mehrwert und sind verbindlicher als eine Bestätigung per E-Mail.
Here wurde von Nokia nach der Übernahme von Navteq im Jahr 2007 gegründet. Im letzten Jahr erwarb ein Konsortium von Daimler, BMW und Audi den Kartendienst. Für die deutschen Autobauer war es ein Kauf mit strategischer Bedeutung. Zum einen halten sie mit einem eigenen Kartendienst Anbieter wie Google auf Distanz, zum anderen benötigen sie für Pilottests automatisierter Fahrzeuge hochauflösendes Datenmaterial. In diesem Bereich sehen die Konzerne offenbar Apple und Google als direkte Konkurrenz, der sie keinen Zugriff auf kritische Daten gewähren wollen. Die deutschen Autohersteller setzten bereits seit Jahren das Here-Kartenmaterial ein und entwickelten auf seiner Basis ortsabhängige Dienste.
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