Deutschland findet sich in einer von der Information Technology and Innovation Foundation (ITIF) ermittelten Rangliste (PDF) zum Beitrag von 56 Ländern zur globalen Technik-Innovation im oberen Viertel wieder. Mit einem Gesamtwert von 9,4 belegt es Rang zwölf. Die Spitzenpositionen nehmen Finnland, Schweden und Großbritannien ein.
In die Bewertung flossen einerseits die Ausgaben und Bemühungen für Forschung- und Forschungsförderung, das Bildungswesen und die Struktur des Steuersystems ein. Hier konnten Länder sozusagen Punkte sammeln. Abzug gab es dagegen für Regelungen und Rahmenbedingungen, die sich nachteilig auf die weltweite Innovationskraft auswirken. Zu den negativen Einflüssen zählen die Autoren der Studie unter anderem die erzwungene Lokalisierung von Produkten durch Sonderregelungen oder ein schwaches Patentsystem.
Der aus beiden Kategorien ermittelte Indexwert liegt zwischen 15,6 Punkten für Spitzenreiter Finnland und minus 20,1 für Argentinien. Das südamerikanische Land hat von den 56 bewerteten Staaten, die insgesamt rund 90 Prozent der Weltwirtschaft repäsentieren, am schlechtesten abgeschnitten.
Deutschlands Gesamtwert von 9,4 ergibt sich aus einem vergleichsweise niederigen Wert für den Beitrag zur weltweiten Innovation (7,0 – entspricht Platz 22) und einem für viele wohl überraschend guten Wert für die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen. Bei Letzterem liegt Deutschland gleichauf mit dem Drittplatzierten Großbritannien.
Ebenfalls noch vor Deutschland reihen sich hinter Großbritannien Singapur, die Niederlande, Dänemark, Belgien, Irland, Österreich (Platz 9), die USA und Frankreich ein. Die Schweiz erreicht – zwischen Island und Südkorea – nur Platz 20. Sie sackt vor allem aufgrund der als hinderlich eingestuften Regelungen so weit ab, beim Beitrag zur Innovation liegt sie mit 8,8 Punkten noch vor Deutschland.
Stephen Ezell, Vizepräsident der ITIF und Mitautor der Studie, bezeichnet gesunde Innovation als wichtige Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum und Fortschritt. „Bei ihrem zunehmenden Streben nach einer Führungsposition in der Innovationswirtschaft können Länder Regelungen einführen, von denen zwar sie selbst profitieren, die aber anderen schaden. Oder sie können auf „Win-win“-Regelungen setzen die sowohl ihrer eigenen Innovationskraft zugute kommen, als auch positive Nebeneffekte für die gesamte Weltwirtschaft erzeugen.“ Der zweite Ansatz müsse noch von viel mehr Staaten verfolgt werden, so Ezell.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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