Mit „Bounty Factory“ ist die nach eigenen Angaben europaweit erste Bug-Prämien-Plattform gestartet. Sie will die Anstrengungen von Unternehmen und externen Sicherheitsexperten bei der Suche nach Schwachstellen koordinieren. Software- und Serviceanbieter können darüber Prämien für den Fund bisher unbekannter Lücken in ihren Produkten ausloben. Zugleich stellt die Plattform sicher, dass erfolgreiche Hacker keine juristischen Folgen befürchten müssen, wenn sie Sicherheitslecks bei Firmen aufdecken.
Auf Bounty Factory haben bereits zum Start zahlreiche Firmen und Organisationen – sowohl aus Europa als auch den USA – ihre Prämienprogramme veröffentlicht und vorgegeben, für was sie Belohnungen ausschütten, etwa für Fehler auf der Website oder in ihren Apps. Außerdem können sie festlegen, was von den Teilnehmern nicht angegriffen werden darf – etwa Infrastruktur oder Produktionssysteme – und welche Techniken zugelassen sind, etwa Cross-Site Scripting (XSS) oder SQL-Injection.
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Bounty Factory behält für seine Dienstleistung 25 Prozent der Prämie ein, mindestens jedoch 50 Euro. Alternativ können sich Hacker auch in Punkten auszahlen lassen. Diese Punkte erlauben es ihnen, an attraktiveren Prämienprogrammen teilzunehmen oder damit ihr Profil auf der Stellenvermittlungsbörse YesWeHack zu verbessern, die von den Machern von Bounty Factory schon seit ein paar Jahren betrieben wird. Berichten zufolge wird die Plattform demnächst bei französischen Technologiefirmen präsentiert werden, um weitere Anbieter von Prämienprogrammen zu gewinnen. Von Seiten der Hacker hätten sich bereits kurz nach dem Start über 100 angemeldet.
Außerdem ist offenbar geplant, die Plattform mit noch zu beschaffenden Geldern – entweder durch Investoren oder Crowdfunding-Kampagnen – auszubauen und vor allem dafür zu sorgen, dass sie nicht selbst Ziel von Angriffen wird. Schließlich wäre ein erfolgreicher Einbruch in eine Datenbank mit zahlreichen Schwachstellen für kriminelle Hacker ein wertvoller Erfolg.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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