„Free Basics by Facebook“ wird vor allem von Menschen genutzt, die zuvor schon Mobilfunkkunden waren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter mit Facebook für ein solches Angebot kooperierenden Netzbetreibern, die Buzzfeed durchgeführt hat. Facebooks Ziel, Personen ohne Internetzugang zu erreichen, scheint sie kaum zu erfüllen. Vielmehr werde das Angebot hauptsächlich von technisch beschlagenen Anwendern mit schmalem Budget genutzt.
Überraschend war schon, dass es letztlich allein die Provider sind, die für das „kostenlose“ Datenvolumen aufkommen. Das bestätigte Virgin Mobile Mexico beispielsweise ausdrücklich, ebenso wie Airtel in Sambia. Eine Reihe angeschriebener Kontaktpersonen erklärte, Free Basics werde zumindest teilweise als Notfalloption genutzt – etwa „wenn das Guthaben ausgeht“, wie es von Viva in Bolivien hieß. Und ein Manager vom Netzbetreiber Koreq im Irak sagte, nur ein geringer Prozentsatz der Free-Basics-Nutzer habe zuvor über keinen Zugang verfügt.
In einer Verteidigung von Free Basics hatte Mark Zuckerberg im Dezember in der Times of India geschrieben, das Angebot sei nur eine „Brücke“ zum vollen Internet – und kein Ersatz dafür. Die Hälfte der Nutzer steige schon innerhalb von 30 Tagen auf einen regulären Mobilfunkvertrag um. Diese Zahl konnte keiner von Buzzfeeds Informanten bestätigen.
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Vielmehr ist Free Basics offenbar ein Verkaufsargument, um Kunden anderer Netzbetreiber abzuwerben. In Panama wirbt Digicel direkt mit diesem Punkt. Auch Tigo – Facebook-Partner in Guatemala, der Demokratischen Republik Kongo, Kolumbien, Senegal und Tansania – spricht von einem „Werbeangebot“. Aus Ägypten erfuhren die Umfrageersteller, nach dem plötzlichen Ende diesen Monat habe kaum ein Anwender nach Free Basics gefragt. Die Menschen hätten es zeitweise genutzt, solange es existierte, und anschließend schulterzuckend wieder Datenkontingente gebucht.
Das Social Network verweist darauf, dass Angebote innerhalb von Free Basics extrem datensparend arbeiten müssen und unter anderem werbefrei sind. Um seine Offenheit zu beweisen, machte es die Teilnahme für jeden Entwickler möglich, wenn er sich an die vorgegebenen Spielregeln hält.
Einen Vorstoß, die Debatte in Indien in Richtung von Facebooks Weltrettungsmission umzudeuten, hatte im Oktober 2015 CEO Mark Zuckerberg unternommen, der Internet für Indien als „moralische Verpflichtung ausgab. Er wolle sich uneigennützig für eine Milliarde Inder ohne Netzzugang einsetzen. Schließlich könnten sie nicht einfach eine Onlinepetition unterzeichnen. Später ermöglichte Facebook aber seinen Nutzern eine Teilnahme an einer Meinungserhebung, was bei der zuständigen Telekommunikationsbehörde Unwillen hervorrief, zumal Facebook ihre ursprüngliche Fragestellung nicht wiedergab.
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