IDC berichtet von einem starken Weihnachtsquartal, das den Smartphoneherstellern neue Absatzrekorde bescherte. Die Marktforscher führen das auf robuste Produktangebote zu unterschiedlichsten Preisen sowohl in den ausgereiften als auch in den aufstrebenden Märkten zurück.
Nach den vorläufigen Daten lieferten die Hersteller im vierten Quartal 2015 insgesamt 399,5 Millionen Smartphones und damit 5,7 Prozent mehr als im letzten Quartal 2014 aus. Für das Gesamtjahr meldet IDC den neuen Rekord von 1,43 Milliarden Einheiten, was einem Zuwachs um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Samsung blieb im vierten Quartal mit 85,6 Millionen Stück weiterhin der führende weltweite Anbieter von Smartphones und verzeichnete einen Zuwachs von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im Gesamtjahr konnte der koreanische Konzern jedoch nur um 2,1 Prozent auf 324,8 Millionen Einheiten zulegen. Samsung sieht sich im High-End-Bereich starkem Druck vonseiten Apples ausgesetzt, während sich in den mittleren und unteren Segmenten zugleich die Konkurrenz durch chinesische Hersteller wie Xiaomi, Huawei, ZTE verschärft.
Schnelleres Wachstum in 2015 bescheinigt IDC Apple, Huawei und Xiaomi. „Gewöhnlich dreht sich die Debatte im Smartphonemarkt um Samsung und Apple, aber Huaweis starke Vorstellung im Quartal wie im Gesamtjahr zeigt, wie sehr es sich als eine internationale Marke entwickelt hat“, erklärte Melissa Chau, Senior Research Manager bei IDCs Worldwide Quarterly Mobile Phone Tracker. „Während es viel Unsicherheit rund um die wirtschaftliche Verlangsamung in China gibt, hat Huawei als eine von wenigen Marken aus China erfolgreich weltweit diversifiziert und setzt fast die Hälfte außerhalb von China ab.“
Huawei traut sie deshalb auch zu, im laufenden Jahr einen starken dritten Platz zu halten. Im vierten Quartal 2015 verzeichnete der Hersteller mit 37 Prozent das stärkste Wachstum unter den fünf führenden Anbietern. Xiaomi musste sich für sein Wachstum hingegen weiterhin zu 90 Prozent auf seinen chinesischen Heimatmarkt verlassen, obwohl es in Brasilien durchstartete und die Aktivitäten in Indien ausbaute. Sein Wachstum genügte aber, den Abstand zu LG auf dem sechsten Platz zu vergrößern.
Apple erzielte laut IDC einen neuen Rekord mit 74,8 Millionen im vierten Quartal 2015 ausgelieferten Smartphones, obwohl es damit das Vergleichsquartal des Vorjahrs nur um 0,3 Millionen Einheiten übertraf. Im Gesamtjahr aber konnte es demnach um 20,2 Prozent auf 231,5 Millionen Einheiten zulegen, zurückzuführen auf starke Nachfrage nach iPhone 6S und 6S Plus insbesondere aus China und den USA.
Der iPhone-Hersteller selbst räumte allerdings in seinem jüngsten Quartalsbericht inzwischen stagnierende Smartphone-Verkäufe ein. Er gab zudem einen schwachen Ausblick hinsichtlich kommender Geräteverkäufe und rechnet sogar mit einem Umsatzrückgang im laufenden Quartal, was seinen Aktienkurs weiter abdriften ließ. Offenbar um gegenzusteuern, wies Apple wiederholt auf die Zuwächse im Geschäftsbereich Services hin, zu dem iTunes, Apple Music, App Store, iCloud und Apple Pay zählen. „Das Wachstum innerhalb unserer Service-Sparte hat sich im Quartalsverlauf beschleunigt und zu Rekordergebnissen geführt, und unsere installierte Basis hat mit über einer Milliarde aktiver Geräte einen bedeutenden Meilenstein übertroffen“, ließ sich CEO Tim Cook in einer Pressemitteilung zitieren.
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