Gerüchte über Verkauf an Investor beflügeln Twitters Aktienkurs

Marc Andreessen und die Investmentfirma Silver Lake Partners planen angeblich, Twitter aufzukaufen. Dieses Gerücht hat den Kurs der Twitter-Aktie schon im vorbörslichen Handel kräftig steigen lassen. Fünf Stunden nach Eröffnung der Nasdaq notiert das Papier derzeit über 10 Prozent höher als der Schlusskurs vom Freitag.

Den Anstoß gab ein Artikel von Jessica Lessin, der am Sonntag bei The Information erschien. Anonymen Quellen der Autorin zufolge gab es zumindest Gespräche. Andreessen sei ein Twitter-Fan, wie sein Konto dort zeige, und hatte schon in der Angel-Phase in den Dienst investiert. Außerdem habe er einst beim Kauf von Skype – das zuvor Ebay gehörte – entscheidend mitgewirkt.

Mit 16,80 Dollar lag Twitters Aktie zuletzt 76 Prozent unter ihrem Höchstwert. Für 26 Dollar war sie 2013 erstmals ausgegeben worden. Der Börsenwert des Unternehmens lag somit am Freitag bei 11,5 Milliarden Dollar – möglicherweise für manche niedrig genug, um es als Übernahmekandidaten zu sehen.

Anleger sehen nachlassendes Nutzerwachstum als Twitters Problem. Der neuerlich als CEO engagierte Gründer Jack Dorsey versucht aktuell, dem durch eine Vereinfachung und bessere Zugänglichkeit entgegenzusteuern. Wie weit das bisher glückt, wird der für 10. Februar angekündigte nächste Quartalsbericht zeigen.

Twitter-Aktie im Höhenflug (Screenshot: ZDNet bei Yahoo)

Auf der Habenseite verbucht Twitter über 300 Millionen monatliche Nutzer. Und als Plattform für Echtzeit-Kommunikation ist es immer noch beliebter als Facebook, das allerdings etwa mit Stadium (für Sportveranstaltungen) in diesen Bereich vorzudringen sucht. Zudem könnte Twitter im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von immerhin etwa 3 Milliarden Dollar erreichen, was 50 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr entspräche.

Ebay verkaufte Skype im November 2009, wobei der VoIP-Dienst mit insgesamt 2,75 Milliarden Dollar bewertet wurde. Käufer war eine Investorengruppe unter Führung von Silver Lake, der auch das neue Unternehmen der Skype-Gründer namens Joltid, das Canada Pension Plan Investment Board und die Beteiligungsgesellschaft Andreessen Horowitz angehörten. Sie zahlten für rund 70 Prozent der Skype-Anteile 1,9 Milliarden Dollar in bar. Die restlichen 30 Prozent verblieben bei Ebay. Im November 2013 ging Skype dann für 8,5 Milliarden Dollar an Microsoft.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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