Unbekannte haben offenbar Teile des Botnetzes Dridex gehackt. Eigentlich verwenden es Kriminelle zur Verteilung von Banking-Malware, jetzt wird darüber aber teilweise der aktuelle Web-Installer für Avira Antivirus verbreitet. Der Hersteller hat den Sachverhalt und die Echtheit der übertragenen Software inzwischen bestätigt.
Er sieht zwei mögliche Erklärungen. Erstens könnten Cyberkriminelle damit versuchen, die Erkennungsprozesse von Avira und anderen Sicherheitsfirmen zu verwirren. Das glaubt Kroll aber eher nicht: Er hält es für unwahrscheinlich, dass die echten Hintermänner das Schutzniveau auf den Rechnern in irgendeiner Weise verbessern wollen.
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Die zweite Theorie ist, dass ein sogenannter Whitehat-Hacker dahintersteckt. „Es ist möglich, dass ein Whitehat die Webserver über dieselbe Schwachstelle angegriffen hat, die zunächst die Malware-Autoren genutzt hatten und dann die schlechten Sachen durch den Avira Installer ersetzt hat“, sagt Kroll. Dass die Hacker unerkannt bleiben wollen, sei nachvollziehbar. „Obwohl das, was sie tun, grundsätzlich hilfreich ist, ist es rein rechtlich gesehen in den meisten Ländern dennoch illegal.“
Anfang Oktober hatte Symantec eine Analyse der Software Linux.Wifatch veröffentlicht, die sich wie Malware über DSL-Router und andere Netzwerkgeräte ins System schleicht, aber statt den Rechner auszuspähen oder in ein Botnetz einzubinden den Besitzer auf Sicherheitsprobleme hinweist und einige sogar eigenständig behebt. Indem es den Telnet Daemon abstellt, versucht Linux.Wifatch zudem, weitere Zugriffe zu verhindern. Schließlich erhält der Eigentümer des Geräts eine Nachricht, mit der er aufgefordert wird, das Passwort zu ändern und ein Firmware-Update durchzuführen. Unklar ist, warum die Software den Schutz der Geräte verbessert und wer dahintersteckt.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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