Twitter hat seit Mitte 2015 mehr als 125.000 Konten gesperrt, die überwiegend mit der Terrormiliz Islamischer Staat in Verbindungen standen und deren Inhaber mit terroristischen Anschlägen drohten oder sie befürworteten. Das teilte der Mikroblogging-Dienst mit und nannte damit erstmals die Zahl der betroffenen Konten. Er wies außerdem auf vergrößerte Teams hin, die Meldungen über solche Konten nachgehen, was eine erheblich kürzere Reaktionszeit bewirkt habe.
„Wir sehen uns außerdem andere Konten an, die den gemeldeten ähnlich sind, und setzten ursprünglich für die Spambekämpfung gedachte Tools ein, um andere potenziell gegen unsere Richtlinien verstoßende Konten zu erkennen und durch unsere Mitarbeiter überprüfen zu lassen“, heißt es dazu in einem Blogeintrag. „Wir konnten bereits Ergebnisse sehen einschließlich einer Zunahme von Kontosperrungen und der Verlagerung solcher Aktivitäten weg von Twitter.“
Mit der Nennung konkreter Zahlen unterscheidet sich Twitter von anderen Social-Media-Unternehmen. Facebook hat ebenfalls seine diesbezüglichen Bemühungen verstärkt, enthüllt aber nicht den Umfang von Löschungen, die in Zusammenhang mit Terrorismus stehen – während es in regelmäßigen Transparenzberichten über behördlich geforderte Löschungen informiert. Youtube ermöglicht 200 externen Organisationen, potenziell schädliche Inhalte zu kennzeichnen, die seine Mitarbeiter dann überprüfen und gegebenenfalls entfernen.
„Wir arbeiten mit Ermittlungsbehörden zusammen, wenn es angemessen ist“, führt Twitter weiter aus. „Wir arbeiten außerdem mit Organisationen zusammen, die extremistische Online-Inhalte bekämpfen.“ Da es wie andere Soziale Netze gewaltige Mengen von nutzergenerierten Inhalten auf seiner Plattform verzeichnet, muss es sich jedoch vor allem darauf verlassen, dass seine Nutzer bedenkliche Postings melden.
Mit mehr Kontosperrungen reagiert das Unternehmen auch auf den politischen Druck auf Twitter und andere Technikfirmen, der nach den Terroranschlägen in Paris und San Bernadino stark zunahm. Das Weiße Haus, Präsidentschaftskandidaten und der FBI-Chef thematisierten öffentlich ihre Befürchtungen über eine verstärkte Radikalisierung durch extremistische Inhalte, die über Social Media verbreitet werden. Im Dezember führte der Kurznachrichtendienst bereits schärfere Regeln ein, um hetzende Inhalte und Drohungen einzudämmen.
Wie die anderen Social-Media-Anbieter sieht sich Twitter in einer schwierigen Rolle, wenn es darum geht, eine sinnvolle Balance zwischen der Durchsetzung seiner Regeln, den Bedürfnissen der Ermittlungsbehörden und der freien Meinungsäußerung zu finden: „Es gibt keinen magischen Algorithmus, um terroristische Inhalte im Internet zu identifizieren. Weltweite Online-Plattformen sind daher zu schwierigen Entscheidungen gezwungen, die auf sehr begrenzten Informationen und wenig Orientierungshilfe beruhen.“
„Es ist eine Sache zu sagen, wir akzeptieren kein Köpfungsvideo auf einer Site“, zitiert die New York Times dazu Faiza Patel von der New York University. „Aber wenn wir über so etwas Eindeutiges hinausgehen, wie definieren Sie dann terroristische Inhalte?“ Die Rechtswissenschaftlerin gab außerdem zu bedenken, dass von einer Sperrung verschonte Konten für Ermittlungsbehörden nützlich sein könnten – wie auch für Forscher, die Methoden der Online-Rekrutierung von Terroristen untersuchen. Es müsse daher nicht immer richtig sein, jedes extremistische Konto sofort zu sperren.
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