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Steve Ballmer plant politische Aufklärungswebsite

Der frühere Microsoft-CEO hat in einem Interview mit Business Insider ein neues Projekt angekündigt. Da vielen Menschen nicht klar sei, was die US-Regierung tue und mit wessen Geld, wolle er auf einer Website darüber informieren. Das Online-Angebot soll aber weder Vorhersagen treffen noch Partei ergreifen.

Ballmer vergleicht die Regierung in dem Interview hinsichtlich der Transparenz mit börsennotierten Unternehmen. „Wie sich herausstellt, ist es viel schwieriger, die Regierung über die Staaten und den Bund hinweg zu verstehen. Wie es so heißt: ‚Es gibt keinen CEO der Regierung.‘ Aber wenn Sie einen Tag lang CEO der Regierung wären, gäbe es denn die Werkzeuge und Berichte, die Sie brauchten, etwa zu Ausgaben und Umsätzen?“

Genau dies wolle die neue Website leisten, erklärte der erfahrene CEO, und verglich sie auch mit Form 10-K, einer jährlichen Grundmeldung von Finanzdaten börsennotierter Unternehmen an die Börsenaufsicht SEC. Es gehe um Fakten – und nicht um Politik. „Das ist vor allem eine Übung, die ich gerade einen guten Denkanstoß finde. Das beschäftigt mich derzeit sehr, weil es interessante Dinge an die Oberfläche bringt.“

Über Microsoft sagte Ballmer in dem Interview, er sei jetzt ein Außenstehender. Wegen des Börsenrechts könne das Unternehmen ihm gar keine geheimen Pläne verraten. Er spreche aber in jedem Quartal mit dem CFO und treffe CEO Satya Nadella etwa vier- bis fünfmal im Jahr, in seiner Eigenschaft als großer Aktionär. Und natürlich gebe es Freunde und Kontakte unter den Microsoft-Mitarbeitern.

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Aus dieser Perspektive sei er etwa sehr zufrieden mit der Umstellung auf Office 365. „Und wenn Sie die Umstellung von Server-Software auf Azure ansehen, was bei Cloud-Infrastruktur passiert, so ist das Unternehmen die absolute Nummer eins für Backbone-Erfordernisse von Unternehmen, was fantastisch ist.“ Niemand sonst habe im Wettbewerb mit Amazon in den letzten zwei Jahren so große Fortschritte gemacht.

Stephen Elop und Steve Ballmer kündigen 2011 die Partnerschaft von Nokia und Microsoft an (Screenshot: News.com)Auch die Hardware-Produkte Surface, HoloLens oder die Konsole Xbox hält Ballmer für wesentlich für Microsofts Zukunft. Als Aktionär sei er nur frustriert, dass er nicht mehr Informationen zu Umsätzen und Margen erhalten könne – ein Problem, das Ballmer schon auf der Jahresversammlung deutlich angesprochen hatte.

Ein neues Anliegen von Ballmer ist es dagegen, Microsoft müsse „bei Mobilgeräten eine Richtung vorgeben.“ Als er selbst sich zum Abschied entschlossen hatte, habe der Aufsichtsrat die Nokia-Übernahme umgesetzt. Jetzt brauche es erneut „einen klaren Weg voran.“ Nadella werde das aber schon bewerkstelligen.

Die jüngsten Verkaufszahlen der von Nokia begonnenen und von Microsoft fortgesetzten Smartphone-Reihe Lumia hatten Beobachter Ende Januar veranlasst, über deren Ende zu spekulieren. Microsoft verkaufte im letzten Quartal nur 4,5 Millionen Lumia-Smartphones. Das ist ein Rückgang um 57 Prozent gegenüber 10,5 Millionen im Vorjahresquartal. Apple verkaufte in dem Dreimonatszeitraum laut IDC 74,8 Millionen iPhones. Das Marktvolumen betrug 400 Millionen Stück, Microsoft kam also auf etwa 1,1 Prozent Anteil.

[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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