Facebook-CEO Mark Zuckerberg hat sich von einer Verteidigung des Angebots Free Basics in Indien distanziert. Der ehemalige Netscape-Gründer und heutige Investor Marc Andreessen hatte Indiens Abwehrhaltung gegen das „Gratis-Angebot“ als „Anti-Kolonialismus“ bezeichnet. Zuckerberg nannte dies in einem Beitrag „zutiefst verstörend“.
Andreessen ist Mitglied in Facebooks Board of Directors und zählte zu dessen ersten Investoren. Er hat sich inzwischen entschuldigt und den Tweet gelöscht. Screenshots finden sich etwa nochSeine Absicht war es ursprünglich offenbar, Facebook zur Seite zu springen, nachdem Indien diese Woche das so genannte Zero-Rating einschließlich des nach diesem Prinzip funktionierende Free Basics verbot. Zunächst schlug er dabei einen ähnlichen Ton an wie Zuckerberg selbst Ende 2015: Er halte es für „moralisch falsch“, den Ärmsten der Welt einen teilweise kostenlosen Internetzugang aus ideologischen Gründen zu verweigern, erklärte Andreessen. Investor-Kollege Vikram Chachra kommentierte, das klinge wie eine Rechtfertigung von Internetkolonialismus. Andreessen gab zynisch zurück, Anti-Kolonialismus habe sich für Indien über Jahrzehnte als wirtschaftliche Katastrophe erwiesen – „warum jetzt damit aufhören“?
Zuckerberg erklärte, diese Äußerung spiegle weder die Meinung Facebooks noch seine eigene wider. Er sei früher schon nach Indien gereist und habe sich dort inspirieren lassen – „von der Menschlichkeit, dem Geist und den Werten der Menschen“. Dies habe ihn in der Auffassung noch bestärkt, dass es die ganze Welt voranbringe, wenn jeder seine Erfahrungen mit dem anderen teile.
Durch Facebooks Präsenz habe er zudem erfahren, wie wichtig es sei, die Geschichte und Kultur dieses Landes zu verstehen, erklärte der CEO. Indien sei eine starke Nation und „die größte Demokratie der Welt“.
Das Webinar “Wie eine optimale IT-Infrastruktur für UCC-Lösungen die Produktivität Ihrer Mitarbeiter steigert” informiert Sie über die Vorteile einer Unified Communications & Collaboration-Lösung (UCC) und skizziert die technischen Grundlagen, die für die erfolgreiche Implementierung nötig sind. Jetzt registrieren und die aufgezeichnete Fassung des Webinars ansehen.
Die BBC kommentiert, Andreessens Kommentar habe Facebook in Indien immens geschadet. Kolonialismus sei genau das, was das Land fürchte.
Diese Woche entschied Indiens Telekommunikationsbehörde – anders als die EU – für eine rückhaltlose Netzneutralität in Form eines grundsätzlichen Verbots von „Zero-Rating“ bestimmter Angebote. Das gilt als das wahrscheinlich endgültige Aus für Free Basics in Indien, auch wenn Facebook noch vor Gericht ziehen könnte. Mark Zuckerberg kommentierte selbst nur, er sei „enttäuscht“.
Eine Umfrage von Buzzfeed ergab kürzlich, dass „Free Basics by Facebook“ nicht etwa armen Menschen Erstkontakt zum Internet verschafft, wie Zuckerberg und später Andreessen behauptet hatten, sondern vor allem von Menschen genutzt wird, die zuvor schon Mobilfunkkunden waren. Viele scheinen es als zeitweises Sonderangebot zu sehen. Allerdings erhielt Buzzfeed nur von einem Dutzend Facebook-Partner eine Antwort. Free Basics wird in 37 Ländern angeboten.
Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…
Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.
2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…
Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…
NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.
Latrodectus, auch bekannt als BlackWidow, ist auch unter dem Namen LUNAR SPIDER bekannt.