Apple sieht sich einer neuen Sammelklage ausgesetzt, weil iPhones nach dem Austausch eines Touch-ID-Sensors durch eine nicht autorisierte Werkstatt unbrauchbar wurden. Die Anwaltskanzlei PCVA hat im Namen mehrerer iPhone-6-Besitzer die schon zuvor angekündigte Klage beim US-Bundesbezirksgericht für Nordkalifornien eingereicht. Die Klageschrift wirft Apple vor, eine „kultähnliche Gefolgschaft“ auszunutzen, und strebt einen Schadenersatz in Höhe von 5 Millionen Dollar an.
Die Anwälte wollen den iPhone-Hersteller mit einer gerichtlichen Entscheidung daran hindern, weitere von Drittanbietern instandgesetzte iPhones unbrauchbar zu machen. Sie verlangen außerdem die Bereitstellung einer Software, die die Funktionalität betroffener Geräte wiederherstellt. Apple soll weiterhin gezwungen werden, erforderliche Reparaturen unter Garantie auszuführen. Das hatte der Hersteller abgelehnt, da die Verbraucher das Problem selbst durch die Beauftragung eines nicht autorisierten Dienstleisters verschuldet hätten.
Betroffene Besitzer eines iPhone 6 erhielten nach einem Upgrade auf iOS 9 die Meldung „Error 53“. Laut Apple ist das kein Fehler, sondern eine Sicherheitsfunktion. Sie soll Geräte unbrauchbar machen, sobald eine Manipulation des Touch-ID-Fingerabdrucksensors erkannt wurde. Allerdings kann auch der vorhergehende Austausch eines defekten Sensors durch eine nicht von Apple autorisierte Werkstatt diese Meldung auslösen. Warum sich Apple zu diesem radikalen Schritt entschieden hat, statt einfach nur alle Touch-ID-Funktionen wie Apple Pay abzuschalten und auf eine mögliche Kompromittierung des Geräts hinzuweisen, bleibt unklar.
„Wir nehmen die Sicherheit unserer Kunden sehr ernst, und Error 53 ist das Ergebnis von Sicherheitsprüfungen, die unsere Kunden schützen sollen“, sagte dazu ein Apple-Sprecher. „iOS prüft, ob der Touch-ID-Sensor Ihres iPhone oder iPad zu den anderen Komponenten Ihres Geräts passt. Wenn iOS eine Abweichung feststellt, scheitert die Prüfung und Touch ID wird abgeschaltet. Diese Sicherheitsmaßnahme ist notwendig, um Ihr Gerät zu schützen und die Nutzung eines gefälschten Touch-ID-Sensors zu verhindern. Wenn der Fehler 53 auftritt, sollte ein Kunde den Apple-Support kontaktieren.“
Mit Unified Communications & Collaborations können Unternehmen die Produktivität der Anwender steigern, die Effizienz der IT verbessern und gleichzeitig Kosten sparen. Damit die unbestrittenen Vorteile einer UCC-Lösung sich in der Praxis voll entfalten können, müssen Unternehmen bei der Implementierung die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur überprüfen.
Zuvor hatte die britische Zeitung The Guardian von einem Nutzer berichtet, dessen iPhone während eines Aufenthalts in Mazedonien ausgefallen war. In Ermangelung eines offiziellen Apple-Service-Partners beauftragte er einen Drittanbieter mit der Reparatur seines Apple-Smartphones. Nach seiner Rückkehr scheiterte dann ein iOS-Update mit dem Hinweis auf „Error 53“. Apple habe ihm daraufhin mitgeteilt, der Fehler sei nicht zu beheben und er müsse sich ein neues iPhone kaufen. „Die ganze Sache ist außergewöhnlich“, zitierte die Zeitung den Nutzer. „Wie kann ein Unternehmen seine Produkte mit einem Upgrade absichtlich unbrauchbar machen und den Kunden vorher nicht warnen?“
Dieses Argument trägt auch Darrell Cochran vor, Hauptanwalt der Klägerseite. „Wenn sie vor allem um Sicherheit besorgt waren, warum funktionierten die Smartphones dann problemlos und machmal über Monate hinweg, bevor das Software-Update eingespielt wurde?“ fragt er. „Error 53 zeigt sein hässliches Gesicht erst, wenn eine neuere Version von Apples Betriebssystem heruntergeladen wird. Kein uns bekanntes Informationsmaterial von Apple hat jemals enthüllt, dass sich Ihr Gerät selbst zerstören wird, wenn Sie eine neue Software beziehen. Wenn Apple Ihr Telefon unbedingt aus irgendeinem Grund unbrauchbar machen will, muss es das seinen Kunden unmissverständlich sagen, bevor der Schaden entstanden ist.“
Die Klage konzentriert sich auf Error 53, thematisiert aber darüber hinaus, dass Apple höhere Preise als Drittanbieter für die Reparatur defekter Komponenten verlangt und sich manchmal weigert, billige Komponenten zu reparieren. Sie moniert außerdem, dass die Nutzer nach einer Error-53-Meldung nicht mehr auf die auf ihren Geräten gespeicherten Daten zugreifen können.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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