US-Frequenzauktion: Google entscheidet gegen Teilnahme

Die Alphabet-Tochter Google wird sich anders als erwartet nicht an einer Versteigerung früher für Fernsehen genutzter Frequenzen im Bereich 600 MHz beteiligen. Das sagte das Unternehmen Reuters auf Nachfrage. Die Bewerbungsfrist war Mittwoch vergangener Woche zu Ende gegangen.

2008 nahm Google zuletzt an einer FCC-Auktion teil, ohne allerdings eine Lizenz zu erwerben. Im April 2015 startete es dennoch einen US-Mobilfunkdienst, für den es Bandbreite von Sprint sowie T-Mobile USA kauft. In erster Linie nutzt „Project Fi“ jedoch WLAN-Verbindungen, über die nicht nur der Datenverkehr, sondern auch alle Sprachanrufe geleitet werden. Erst wenn der Nutzer die Reichweite eines WLAN verlässt, greift es auf ein LTE-Mobilfunknetz zu. Welcher der beiden Anbieter zum Einsatz kommt, ist vom Standort des Nutzers abhängig.

Beobachter hatten Google daher als unbekannte Größe bei der anstehenden Auktion genannt. Und Google räumt in seiner Erklärung gegenüber Reuters auch ein, „wie alle, die an verbesserter Netzanbindung und gerechten Zugangsbedingungen interessiert sind, werden wir die anstehende Versteigerung von Funkspektrum genau beobachten.“

600-MHz-Funkwellen können große Distanzen überbrücken und in Gebäude eindringen. Die Mobilfunkanbieter AT&T, T-Mobile USA und Verizon haben ihre Teilnahme ebenso bestätigt wie Comcast, das ein Kabelnetz betreibt. Die Auktion wird am 29. März beginnen.

HIGHLIGHT

Produktiver arbeiten mit Unified Communications & Collaboration

Mit Unified Communications & Collaborations können Unternehmen die Produktivität der Anwender steigern, die Effizienz der IT verbessern und gleichzeitig Kosten sparen. Damit die unbestrittenen Vorteile einer UCC-Lösung sich in der Praxis voll entfalten können, müssen Unternehmen bei der Implementierung die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur überprüfen.

Die letzte vergleichbare Frequenzversteigerung ging in den USA im Januar 2015 zu Ende. Sie brachte einen Rekorderlös von 45 Milliarden Dollar. Versteigert wurde ein als AWS-3 bezeichnetes Paket an mittleren Frequenzen zwischen 1700 MHz und 2100 MHz, unterteilt in 1600 Einzellizenzen. Für die FCC kommentierte damals ihr Vorsitzender Tom Wheeler: „Das Ergebnis dieser Auktion bestätigt die große Nachfrage im Markt nach mehr Spektrum. Wir sind zuversichtlich, dass auch für wertvolles Niedrigfrequenz-Spektrum große Nachfrage bestehen wird, das Anfang nächsten Jahres zur Auktion stehen wird.“

Beide Auktionen wurden 2012 durch ein Gesetzespaket der US-Regierung von Präsident Barack Obama autorisiert, das in der Hauptsache Arbeitslosigkeit bekämpfen und die Mittelklasse durch weniger Steuern entlasten soll.

Auch in Deutschland wurden 2015 Frequenzen für mobiles Breitband auktioniert. Zum einen wurden Mobilfunkfrequenzen in den 900- und 1800-MHz-Bändern versteigert, deren Laufzeit Ende 2016 endet. Zum anderen standen bisher für den Rundfunk genutzte Frequenzen in den 700- und 1500-MHz-Bändern erstmals für den Mobilfunk zur Auktion. Die meisten Pakete sicherte sich die Deutsche Telekom, vor Vodafone und Telefónica. Die Frequenzen im Bereich um 700 MHz wurden gleichmäßig unter den drei Bietern verteilt.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago