Die Alphabet-Tochter Google wird sich anders als erwartet nicht an einer Versteigerung früher für Fernsehen genutzter Frequenzen im Bereich 600 MHz beteiligen. Das sagte das Unternehmen Reuters auf Nachfrage. Die Bewerbungsfrist war Mittwoch vergangener Woche zu Ende gegangen.
Beobachter hatten Google daher als unbekannte Größe bei der anstehenden Auktion genannt. Und Google räumt in seiner Erklärung gegenüber Reuters auch ein, „wie alle, die an verbesserter Netzanbindung und gerechten Zugangsbedingungen interessiert sind, werden wir die anstehende Versteigerung von Funkspektrum genau beobachten.“
600-MHz-Funkwellen können große Distanzen überbrücken und in Gebäude eindringen. Die Mobilfunkanbieter AT&T, T-Mobile USA und Verizon haben ihre Teilnahme ebenso bestätigt wie Comcast, das ein Kabelnetz betreibt. Die Auktion wird am 29. März beginnen.
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Die letzte vergleichbare Frequenzversteigerung ging in den USA im Januar 2015 zu Ende. Sie brachte einen Rekorderlös von 45 Milliarden Dollar. Versteigert wurde ein als AWS-3 bezeichnetes Paket an mittleren Frequenzen zwischen 1700 MHz und 2100 MHz, unterteilt in 1600 Einzellizenzen. Für die FCC kommentierte damals ihr Vorsitzender Tom Wheeler: „Das Ergebnis dieser Auktion bestätigt die große Nachfrage im Markt nach mehr Spektrum. Wir sind zuversichtlich, dass auch für wertvolles Niedrigfrequenz-Spektrum große Nachfrage bestehen wird, das Anfang nächsten Jahres zur Auktion stehen wird.“
Beide Auktionen wurden 2012 durch ein Gesetzespaket der US-Regierung von Präsident Barack Obama autorisiert, das in der Hauptsache Arbeitslosigkeit bekämpfen und die Mittelklasse durch weniger Steuern entlasten soll.
Auch in Deutschland wurden 2015 Frequenzen für mobiles Breitband auktioniert. Zum einen wurden Mobilfunkfrequenzen in den 900- und 1800-MHz-Bändern versteigert, deren Laufzeit Ende 2016 endet. Zum anderen standen bisher für den Rundfunk genutzte Frequenzen in den 700- und 1500-MHz-Bändern erstmals für den Mobilfunk zur Auktion. Die meisten Pakete sicherte sich die Deutsche Telekom, vor Vodafone und Telefónica. Die Frequenzen im Bereich um 700 MHz wurden gleichmäßig unter den drei Bietern verteilt.
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