Uber schreibt in China mehr als eine Milliarde Dollar jährlich ab, um gegen den lokalen Konkurrenten Didi Kuaidi zu bestehen. Das hat Uber-CEO Travis Kalanick der kanadischen Publikation BetaKit gesagt. „Wir sind in den USA profitabel, aber wir verlieren mehr als eine Milliarde Dollar jährlich in China“, formulierte er. Das sei nötig, um nicht „zerquetscht“ zu werden.
Die Agentur Reuters erhielt von Uber China eine Bestätigung, dass die Zahl von einer Milliarde Dollar korrekt ist. Es fügte hinzu, Didi Kuaidi gebe „ein Vielfaches“ dieser Summe aus, um mitzuhalten. Dagegen erklärte Didi Kuaidi, Ubers Aussage sei unwahr. Didi Kuaidi profitiere lediglich von seiner Größe. „Kleinere Wettbewerber brauchen Subventionen, um einen Mangel an Fahrern und ungenügende Verbreitung auszugleichen.“ Der Dienst werde in über 400 Städten angeboten und habe in der Hälfte die Rentabilitätsschwelle überschritten.
Im Juni 2015 hatte Kalanick über China gesagt, dort gebe es enormes Potenzial, aber auch genügend Probleme. So hätten sich die beiden größten Konkurrenten zusammengeschlossen und „die Angebotspalette unseres Kernprodukts geklont“, was sich auf das von Tencent und Alibaba gestützte Didi Kuaidi bezog. Auch seien Konten von UberChina bei Tencents Social Network WeChat gesperrt und Taxifahrer bestochen worden, um gegen Uber zu protestieren. „Bisher hat keines dieser Manöver unser Wachstum aufhalten können.“
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Dass Uber einen hohen Preis für dieses Wachstum zahlt, wird erst jetzt deutlich. Eine im August 2015 durchgesickerte Präsentation für Anleger stellte dagegen gewaltiges Umsatzwachstum heraus: Uber erwartete 2015 weltweite Buchungen von Fahrten im Wert von 10,84 Milliarden Dollar. Für 2016 prognostizierte es damals 26,12 Milliarden Dollar. Und 2014 verbuchten die Uber-Fahrer 2,91 Milliarden Dollar Umsatz, 2013 waren es erst 687,8 Millionen Dollar gewesen. Uber behält 20 Prozent solcher Buchungen als eigene Umsätze ein, den Rest behalten die Fahrer. Sein Jahresumsatz für 2015 dürfte also um 2 Milliarden Dollar betragen, wie sich leicht errechnen lässt.
Uber operiert derzeit in über 40 chinesischen Städten. Bis Jahresende sollen es 100 werden.
Im Januar hatte Uber fast 2 Milliarden Dollar von chinesischen Investoren erhalten, darunter die HNA Group, die gerade für sechs Milliarden Dollar den IT-Distributor Ingram Micro aufgekauft hat. Eine Series-B-Finanzierungsrunde setzte kürzlich für Uber China allein einen Wert von 7 Milliarden Dollar an. Der Gesamtkonzern wurde im Juli 2015 mit 50 Milliarden Dollar bewertet.
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