Facebook will es Unternehmen ermöglichen, über seinen Messenger Werbebotschaften zu senden. Das berichtet TechCrunch und beruft sich auf ein ihm zugänglich gemachtes Dokument, mit dem Facebook einige seiner größten Werbepartner auf die geplante Neuerung aufmerksam machte.
Darin heißt es, dass Unternehmen Werbung in Form von Messenger-Nachrichten an Nutzer schicken könnten, die zuvor mit ihm eine Konversation begonnen haben. Es empfiehlt den Firmen, Verbraucher schon bald zu solchen Nachrichten-Threads über den Facebook Messenger einzuladen, um ihnen später auch werbende Inhalte zukommen lassen zu können. Die Einführung der neuen Werbeform sei für das zweite Quartal 2016 vorgesehen.
Im fraglichen Dokument ist auch von Facebooks still und leise eingeführter Kurz-URL die Rede, die augenblicklich einen Messenger-Thread mit einem Unternehmen öffnet. Der Link beginnt mit „fb.com/msg/“, gefolgt vom Facebook-Namen der Unternehmensseite. Der kanadische Mobilfunkanbieter Rogers etwa erprobt bereits fb.com/msg/Rogers. Das Social Network hat die Existenz des Shortlinks inzwischen bestätigt, was TechCrunch als einen Beleg für die Echtheit des geleakten Textes wertet.
Facebook wollte zum Bericht über Messenger-Werbung nicht direkt Stellung nehmen. „Wir kommentieren keine Gerüchte oder Spekulationen“, teilte es mit. Im gleichen Zusammenhang versicherte es jedoch, mit dem Messenger für eine bestmögliche Erfahrung sorgen und seinen Nutzern unerwünschte Nachrichten jeglicher Art ersparen zu wollen.
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Das spricht dafür, dass es die Werbung in Messenger vorsichtig einführt und vielleicht sogar ganz davon absieht, wenn vorausgehende Tests eindeutig negative Rückmeldungen einbringen. Einen mit Spam überladenen Messenger wird es sich nicht leisten können, wenn es seine Nutzer halten und weitere gewinnen will. Sofern die neue Werbeform kommt, widerspricht es zudem einer früheren Aussage von Facebook-CEO Mark Zuckerberg. „Ich persönlich glaube nicht, dass Werbung der richtige Weg ist, um mit Messaging Geld zu verdienen“, sagte er Anfang 2014 während einer Analystenkonferenz.
Als Facebook im Januar 800 Millionen Nutzer seiner Messenger-App meldete, war jedoch auch schon von geplanten Funktionen die Rede, die Nutzern helfen sollen, über Messenger-Konversationen mit Unternehmen zu interagieren. Der als Produktmanager für den Messenger zuständige Stan Chudnovsky nannte außerdem beispielhaft die Möglichkeit, Sprach- und Videoanrufe nur mit einem Namen zu starten. Es werde weder eine Telefonnummer benötigt, noch müsse der Angerufene ein Facebook-Freund sein: „Sie brauchen nur den Namen, da Messenger jeden Teilnehmer anhand des Namens oder des Namens einer Firma finden kann.“
„Wir glauben, dass noch viel mehr Möglichkeiten vor uns liegen“, erklärte David Marcus, der als Vice President für die Messaging-Produkte von Facebook verantwortlich ist. „Wir stehen mit dem Messenger noch am Anfang.“
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