Google hat Partner informiert, dass es seinen nur in Großbritannien und den USA angebotenen Vergleichsdienst Google Compare für Finanzprodukte einstellen wird. Das berichtet Search Engine Land, dem das Schreiben vorliegt und das von Google selbst eine Bestätigung seiner Echtheit erhalten hat. Die damit befassten Google-Mitarbeiter erhalten demnach andere Stellen im Unternehmen.
Kunden konnten mit Compare – und seinem Vorgänger Google Advisor – Angebote für Kreditkarten, Reise- und Autoversicherungen oder auch Immobilienkredite vergleichen – und können dies noch bis 23. März, also in einem Monat. Einige Bereiche, etwa der Autoversicherungsvergleich, verschwinden damit schon ein Jahr nach der Einführung wieder vom Markt.
Google liefert eine recht direkte Erklärung: „Obwohl die Menschen sich auf der Suche nach Finanzdienstleistungen an Google wenden, hat der Dienst Google Compare nie den erhofften Erfolg gehabt. Wir wissen Ihre Partnerschaft zu schätzen und uns ist auch klar, dass diese Entscheidung einige enttäuschen wird. Aber nach gründlicher Prüfung haben wir beschlossen, uns lieber intensiver auf AdWords zu fokussieren und auf künftige Innovationen, um den Google-Nutzern frische, umfassende Antworten zu liefern – sowie unseren Partnern im Bereich Finanzdienstleistungen die bestmögliche Rendite.“
Gegenüber Search Engine Land erklärte ein Google-Sprecher, die Zahl der Zugriffe auf die Dienste sei hoch gewesen, aber der Umsatz verschwindend gering. Das habe natürlich auch an der geringen Reichweite gelegen. Nicht nur beschränkten sich die Compare-Angebote auf Großbritannien und die USA, aufgrund unterschiedlicher Versicherungsraten in einzelnen Staaten deckten etwa die Autoversicherungsvergleiche zunächst nur Kalifornien ab.
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In Großbritannien hatte sich Google Compare seit der Einführung 2012 kaum verändert. Ganz anders in den USA, wo zunächst nur der Kreditkartenvergleich des Vorgängerangebots Advisor überlebte. Im März 2015 kamen die Autoversicherungen hinzu, Immobilien dann zusammen mit Partnern und nur für wenige Regionen im November.
Zusätzlich zu enttäuschten Umsatzerwartungen dürften kartellrechtliche Bedenken ein Grund für das Aus gewesen sein. In Großbritannien war Google 2014 in den Verdacht gekommen, seine Marktposition um Suchbereich zugunsten seiner Vergleichsdienste zu missbrauchen. Einer europaweiten Einführung solcher Dienste hätte die laufende EU-Kartelluntersuchung, die sich ebenfalls gegen die Google-Suche richtet, sicherlich im Weg gestanden.
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