Google öffnet Project Shield für alle unabhängigen Nachrichten-Sites, die einen kostenlosen und effektiven Schutz vor DDoS (Distributed Denial of Service) wünschen. In der vorhergehenden Betaphase war diese Leistung nur auf Einladung zugänglich.
Nachrichten-Sites definiert das Projekt als solche mit journalistischen Standards und einer Zuordnung berichteter Tatsachen – also etwa Publikationen, die bei Google News aufgeführt sind. Einzelne Blogger und Bürger-Journalisten sind ebenfalls zu einer Bewerbung eingeladen, sollen aber nur von Fall zu Fall Berücksichtigung finden. Keinesfalls abhängig soll die Aufnahme von politischen Tendenzen oder Meinungen einer Publikation sein.
„Wir werden Menschen auf allen Seiten eines politischen Dialogs schützen“, zitiert Wired Shield-Projektleiter George Conard. „Es sind die kleineren und unabhängigeren Stimmen, die oft nicht die technischen oder finanziellen Mittel haben, um gute Schutzmaßnahmen zu etablieren … Und hier kommen wir ins Bild.“
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Für Project Shield angemeldete Sites können ihre Domain-Konfiguration so ändern, dass sie die Besucher über einen Google-Server umleitet. Der Server fungiert als „Reverse Proxy“, der bösartigen Traffic ausfiltert und Elemente der Sites zwischenspeichert, um die Belastung der eigenen Systeme einer Website zu verringern.
Project Shield entstand 2013 im Rahmen der Denkfabrik Google Ideas, die vor Kurzem in Jigsaw umbenannt wurde, um als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Holdinggesellschaft Alphabet zu firmieren. Jigsaw steht für Puzzle – und seinen Namen ergänzt der Slogan „Die fehlenden Stücke finden“. Seine Aufgabe als „Technologie-Inkubator“ soll darin bestehen, Technologie zur Lösung der schwierigsten geopolitischen Herausforderungen einzusetzen. Dazu zählt Alphabet-Chairman Eric Schmidt etwa die Bekämpfung von gewaltsamem Extremismus, die Verhinderung von Online-Zensur sowie Abwehrmaßnahmen gegen Cyberangriffe.
Verdienen wollen Google beziehungsweise Alphabet mit Project Shield ausdrücklich nichts – auch wenn letztlich alles Google nützen könnte, was dem Internet nützt. Durch den Dienst gesammelte Daten sollen nicht länger als zwei Wochen aufbewahrt und keinesfalls für Werbezwecke genutzt werden. „Wir glauben einfach, dass es DDoS-Attacken nicht geben sollte“, sagte Jigsaw-Chef Cohen. „Wir hoffen, dass Shield bei DDoS Attacken schaffen kann, was Gmail bei Spam geleistet hat.“
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