Googles Project Shield bietet kostenlosen DDoS-Schutz für Nachrichten-Sites

Google öffnet Project Shield für alle unabhängigen Nachrichten-Sites, die einen kostenlosen und effektiven Schutz vor DDoS (Distributed Denial of Service) wünschen. In der vorhergehenden Betaphase war diese Leistung nur auf Einladung zugänglich.

Die Offerte gilt unabhängigen News-Sites in dem Sinne, dass sie nicht einer Regierung oder einer politischen Partei gehören. Nutzen können sie auch größere kommerzielle Nachrichtenangebote, aber sie ist vor allem für kleinere Publikationen gedacht, die selbst nicht über die finanziellen oder technischen Mittel für ihren Schutz verfügen. Ihre Sites können daher leicht von politischen Gegnern oder Regierungen durch DDoS-Angriffe unerreichbar gemacht werden, was insbesondere bei anstehenden Wahlen oder politischen Unruhen immer wieder versucht wird.

Nachrichten-Sites definiert das Projekt als solche mit journalistischen Standards und einer Zuordnung berichteter Tatsachen – also etwa Publikationen, die bei Google News aufgeführt sind. Einzelne Blogger und Bürger-Journalisten sind ebenfalls zu einer Bewerbung eingeladen, sollen aber nur von Fall zu Fall Berücksichtigung finden. Keinesfalls abhängig soll die Aufnahme von politischen Tendenzen oder Meinungen einer Publikation sein.

„Wir werden Menschen auf allen Seiten eines politischen Dialogs schützen“, zitiert Wired Shield-Projektleiter George Conard. „Es sind die kleineren und unabhängigeren Stimmen, die oft nicht die technischen oder finanziellen Mittel haben, um gute Schutzmaßnahmen zu etablieren … Und hier kommen wir ins Bild.“

Whitepaper

Studie zu Filesharing im Unternehmen: Kollaboration im sicheren und skalierbaren Umfeld

Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!

Für Project Shield angemeldete Sites können ihre Domain-Konfiguration so ändern, dass sie die Besucher über einen Google-Server umleitet. Der Server fungiert als „Reverse Proxy“, der bösartigen Traffic ausfiltert und Elemente der Sites zwischenspeichert, um die Belastung der eigenen Systeme einer Website zu verringern.

Project Shield entstand 2013 im Rahmen der Denkfabrik Google Ideas, die vor Kurzem in Jigsaw umbenannt wurde, um als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Holdinggesellschaft Alphabet zu firmieren. Jigsaw steht für Puzzle – und seinen Namen ergänzt der Slogan „Die fehlenden Stücke finden“. Seine Aufgabe als „Technologie-Inkubator“ soll darin bestehen, Technologie zur Lösung der schwierigsten geopolitischen Herausforderungen einzusetzen. Dazu zählt Alphabet-Chairman Eric Schmidt etwa die Bekämpfung von gewaltsamem Extremismus, die Verhinderung von Online-Zensur sowie Abwehrmaßnahmen gegen Cyberangriffe.

Verdienen wollen Google beziehungsweise Alphabet mit Project Shield ausdrücklich nichts – auch wenn letztlich alles Google nützen könnte, was dem Internet nützt. Durch den Dienst gesammelte Daten sollen nicht länger als zwei Wochen aufbewahrt und keinesfalls für Werbezwecke genutzt werden. „Wir glauben einfach, dass es DDoS-Attacken nicht geben sollte“, sagte Jigsaw-Chef Cohen. „Wir hoffen, dass Shield bei DDoS Attacken schaffen kann, was Gmail bei Spam geleistet hat.“

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

3 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago