Categories: M2MNetzwerke

IoT-Trends: Diese Entwicklungen werden das Jahr prägen

Eine wichtige Rolle beim Internet der Dinge wird auch in 2016 wieder dem M2M-Markt zukommen. Die klassische Vernetzung von Maschinen und Anlagen findet immer öfter den Anschluss an das Internet, um beispielswiese auch Remote-Steuerungen und -abfragen zu ermöglichen.

Zielgerichtete Entwicklung hin zu tatsächlichem Nutzen

Eingang zum neuen IBM-Büro in München (Bild: Peter Marwan)

Bereits im letzten Jahr setzten laut dem M2M Barometer von Vodafone rund die Hälfte aller befragten Unternehmen in Deutschland auf M2M-Kommunikation. Weltweit liegt der Anteil bei immerhin rund einem Viertel. „Dieser Trend wird sich in 2016 fortsetzen“, ist sich Eric Schneider von der M2M Alliance sicher. „Condition Monitoring und Predective Maintenance werden dabei die Zugpferde sein, aber letztlich setzt sich die Entwicklung in vielen Branchen positiv fort. Entscheidend für den Erfolg der jeweiligen Lösung wird sein, ob diese auch tatsächlich einen Mehrwert für das Unternehmen bzw. den Kunden haben. Die Innovationen werden deshalb insgesamt zielgerichteter entwickelt und noch stärker miteinander verknüpft“, prognostiziert der Vorsitzende der M2M Alliance. In diese Richtung geht z.B. auch die Entwicklung bei Samsung: Bis 2020 sollen sämtliche Samsung-Produkte untereinander vernetzbar sein, wie der Konzern verkündete.

Connected Cars übernehmen die Oberhand

Neben IoT-Innovationen rund um das Gesundheitswesen wird die Vernetzung vor allem im Automobilbereich weiter stark zunehmen. Prognosen zufolge wird in diesem Jahr erstmals die Mehrheit aller in den USA produzierten Autos vernetzt sein. Bereits im letzten Jahr verkündete der Branchenriese GM, dass sämtliche neuen Fahrzeuge des Autobauers im US-Markt über 4G/LTE-Technologie verfügen würden. Mehr als 1 Million „Connected cars“ hat GM bereits auf die Straße gebracht. „Connected Cars werden schon bald auf der ganzen Welt die Norm sein“, sagt Clemens Schuchert vom Beratungsunternehmen Cocus. „Genau so, wie heute Sicherheitsgurte selbstverständlich und sogar gesetzlich vorgeschrieben sind, werden Kunden in Zukunft nicht mehr auf ihr eCall-Notrufsystem und andere Netzwerklösungen verzichten wollen“, so Schuchert. „Wie bei allen IoT- und M2M-Lösungen kommt es dabei allerdings darauf an, dass die Daten sowie die Privatsphäre bestens geschützt sind. Einen Skandal wie bei den Abgaswerten können sich die Autobauer nicht noch einmal leisten“, warnt der Experte.

Das Smart Home wird für jedermann erschwinglich

Ein weiterer Bereich, bei dem es auf die bestmögliche Vernetzung ankommt und der 2016 stark zulegen dürfte, ist das vernetzte Zuhause. Laut einer Studie von BI Intelligence wird der Zahl der verkauften Connected-Home-Devices in den nächsten Jahren um rund 67 Prozent zunehmen – pro Jahr. Mit diesen Wachstumsraten würde das Smart Home andere Trends wie Smartphones und Tablet-PCs weit hinter sich lassen. Bereits 2019 sollen der Studie zufolge 1,8 Milliarden Smart-Home-Produkte verkauft werden. „Einer der Hauptgründe für das starke Wachstum ist, dass Smart-Lösungen heutzutage wesentlich preiswerter und somit für jedermann erschwinglich sind“, erklärt Jochen Kilian von der ULE Alliance. „Hinzu kommt, dass mit neuen Technologien wie dem Ultra-Low-Energy-Standard nunmehr eine herstellerübergreifende Vernetzung der einzelnen Komponenten möglich ist. Dadurch vergrößert sich die Auswahl für den Endverbraucher enorm“, hebt Jochen Kilian einen wichtigen Vorteil der neuen Lösungen hervor. Statt auf das Sortiment und die Preise eines einzelnen Herstellers eingeschränkt zu sein, können sich die Kunden ihr Smart Home nunmehr bedarfsgerecht zusammenstellen und auch bereits vorhandene Komponenten in ein übergreifendes Netzwerk integrieren.

Trotzt fließender Übergänge: Industrie bleibt wichtiges Standbein

Trotz der teils neuen Anwendungsfelder bleibt auch die klassische Industrie 2016 weiterhin ein wichtiges Standbein im IoT- sowie M2M-Bereich. Die Grenzen zwischen Industriesystemen und Lösungen für Verbraucher überschneiden sich jedoch immer häufiger – wie beispielsweise bei der Gebäudeautomation im Unternehmensbereich und Smart-Home-Lösungen für Endverbraucher.  Viele Sicherheitskameras, Bewegungsmelder, Türsprechstellen oder auch Temperatursensoren lassen sich mittlerweile sowohl im Business- als auch im Privat -Bereich einsetzen.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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