Gemalto: 2015 wurden über 707 Millionen Datensätze gestohlen

Die Jahresbilanz konstatiert einen Rückgang gegenüber 2014 um 3,4 Prozent nach der Anzahl der Vorfälle und um 39 Prozent nach Zahl der entwendeten Datensätze. 2 Prozent der Angreifer dienen Staaten, 58 Prozent kommen von außen und 24 Prozent von innen.

Im Jahr 2015 wurden bei 1673 Datendiebstählen mehr als 707 Millionen einzelne Aufzeichnungen gestohlen. Das steht in einer Jahresbilanz, die Gemalto jetzt vorgelegt hat. Gegenüber 2014 konstatiert es einen Rückgang um 3,4 Prozent nach der Anzahl der Vorfälle und um 39 Prozent nach Zahl der Datensätze.

Sicherheitsvorfälle 2015 (Bild: Gemalto)Die Sicherheitsforscher räumen ein, dass es sich um zu niedrig gegriffene Zahlen handelt, schon allein, weil fast die Hälfte der betroffenen Firmen nur angab, sie kenne die Zahl der gestohlenen Datensätze nicht. Und umgerechnet werden pro Tag immer noch 1,9 Millionen Datensätze gestohlen – oder 22 Datensätze je Sekunde.

Auch bezieht sich die Angabe natürlich nur auf öffentliche Meldungen. Eine Dunkelziffer kommt hinzu. Daran liegt es auch, dass 77 Prozent aller Vorfälle auf Nordamerika entfallen – und zugleich 65 Prozent aller gestohlenen Datensätze oder 460 Millionen Stück: Laut Gemalto herrschen in den USA die strengsten Auflagen zum Melden von Vorfällen. In Europa ereigneten sich 12 Prozent der Vorfälle.

58 Prozent aller Vorfälle und 38 Prozent aller kompromittierten Daten gehen zu Lasten externer Angreifer. Das wichtigste Angriffsverfahren ist weiterhin Identitätsdiebstahl, der bei 53 Prozent aller Vorfälle Grundlage war. 36 Prozent gingen einfach durch Nachlässigkeit verloren. Und 2 Prozent aller Vorfälle lassen sich auf staatliche Hacker zurückführen, die aber 15 Prozent aller Datensätze erbeuteten. Dagegen gehen 14 Prozent der Vorfälle, aber nur 7 Prozent der gestohlenen Datensätze auf Insider zurück.

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Bei den beiden größten einzelnen Datendiebstählen bei Behörden wurden allein mehr als 77 Millionen Datensätze gestohlen. Einer betraf das Office of Personnel Management (OPM) der USA, der andere eine türkische Regierungsbehörde. Nach Branchen unterteilt konstatiert Gemalto, dass 43 Prozent der entwendeten Datensätze aus Regierungsbehörden stammten – eine Steigerung um 476 Prozent gegenüber dem Vorjahr aufgrund der beiden vorgenannten Fälle. Es folgt die Medizinbranche mit 19 Prozent der Datensätze und 23 Prozent der Vorfälle – der größte betraf den US-Krankenversicherer Anthem. Der Handel hingegen verzeichnete im Jahr eins nach Target einen Rückgang um 93 Prozent, auf 6 Prozent der Datensätze und 10 Prozent der Vorfälle. Im Finanzsektor wurden 15 Prozent der Vorfälle beobachtet und 0,1 Prozent der Datensätze entwendet.

Gemalto wird den vollständigen Bericht namens „2015 Breach Level Index“ diese Woche auf der RSA Conference vorstellen. Der jetzt schon mögliche Download (PDF) umfasst 16 Seiten.

Vorfälle nach Herkunft des Angreifers (Bild: Gemalto)Vorfälle nach Herkunft des Angreifers (Bild: Gemalto)

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Themenseiten: Cloud by HPE, Cybercrime, Gemalto, Hacker, RSA, Security, Sicherheit

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