Microsoft hat eine neue Insider Preview von Windows 10 IoT Core veröffentlicht, die auch den neuen Minicomputer Raspberry Pi 3 unterstützt. Weitere Features des Betriebssystems sollen in den kommenden Wochen bereitgestellt werden. Der Softwarekonzern arbeitet außerdem mit dem Distributor Element14 zusammen, um den Raspberry Pi mit vorinstalliertem Windows 10 IoT Core verfügbar zu machen. Das Betriebssystem wurde im letzten Jahr als neue Version von Windows eingeführt, die auf kleine eingebettete Geräte mit oder ohne Bildschirm ausgerichtet ist.
Seit Beginn dieser Woche ist der Raspberry Pi 3 Model B zum Basispreis von 35 Dollar erhältlich. Der Einplatinenrechner kann auch im Microsoft Store online bestellt werden. Microsoft bietet ihn für 50 Dollar an, liefert dafür aber eine MicroSD-Karte mit einer Kapazität von 16 GByte mit.
Neu hinzugekommen sind beim jüngsten Raspberry-Modell integriertes WLAN nach IEEE 802.11b/g/n sowie Bluetooth 4.1 LE. Damit müssen Anwender nicht mehr zwingend auf den Ethernet-Anschluss oder einen externen USB-Adapter zurückgreifen, um eine Verbindung zum Internet herzustellen. Dank des eingebauten Bluetooth und WLAN soll der Minirechner jetzt „IoT Ready“ sein, also bereit für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT).
Als Prozessor nutzt der Raspberry Pi 3 den neuen Broadcom-Chip BCM2837. Damit soll er im 32-Bit-Modus 50 bis 60 Prozent mehr Leistung bringen als der Pi 2 und sogar die etwa zehnfache Performance des originalen Pi bieten. Die 64-Bit-CPU verfügt über vier Cortex-A53-Kerne, die mit 1,2 GHz takten.
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Mit Element14, das zum britischen Elektronikvertrieb Premier Farnell gehört, bereitet Microsoft eine Pi-Version mit seinem vorinstallierten Betriebssystem vor. Seit letztem Jahr ist der Minicomputer über Element14 als Vertriebspartner der Raspberry Pi Foundation auch mit kundenspezifischen Modifikationen – etwa mit zusätzlichen Anschlüssen – erhältlich, wenn mindestens 3000 Stück bestellt werden. Im Rahmen dieses Angebots für Firmenkunden sollen auch angepasste Minirechner mit Windows 10 IoT Core möglich werden. Wie Microsoft-Manager Billy Anders in einem Blogeintrag ausführt, können OEM-Hersteller das quelloffene Board Support Package (BSP) nutzen, um für ihre Zwecke konfigurierte Raspberry Pi mit Windows IoT Core zu schaffen.
Dabei hat Microsoft offenbar nicht nur Interesse daran, dass neben Linux auch Windows zum Einsatz kommt, wenn es um erste Computing-Erfahrungen von Schülern mit dem Einplatinenrechner geht. Nicht weniger wichtig ist dem Softwarekonzern offenbar die Anbindung an seine Cloud-Plattform Azure: „Die Interoperabilität, verbunden mit der Leistung der Azure IoT Suite für ein breites, geräteübergreifendes Zusammenwirken, steigert den Nutzen für Microsofts Kunden noch mehr.“
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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