Cisco hat angekündigt, einen israelischen Halbleiterhersteller für 320 Millionen Dollar in bar zu übernehmen. Das Start-up befindet sich in einem Geheimhaltungsstadium, das der Veröffentlichung erster Produkte vorausgehen soll, weshalb Ciscos Kaufmotivation überwiegend im Dunklen bleibt.
Einige zusätzliche Informationen liefert die israelische Nachrichtensite Ynet.co, der zufolge Leaba 2014 von seinem aktuellen CEO Eyal Dagan und CTO Ofer Iny gegründet wurde. Dagan hatte schon 2009 sein Start-up Dune Networks für 200 Millionen Dollar an Broadcom verkauft.
Cisco hat somit allein diese Woche Übernahmen im Wert von über einer halben Milliarde Dollar angekündigt: Die zweite war die des Cloud-App-Automatisierers CliQr, für den Cisco 260 Millionen Dollar zahlt. Beide stehen zumindest oberflächlich in starkem Kontrast: Während der Kauf von CliQr Ciscos junges Cloud-Angebot ausbaut, verstärkt es mit Leaba das Hardware-Segment, mit dem es groß geworden ist.
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Im Oktober 2015 hatte Cisco schon das IoT-Start-up Parstream aus Köln gekauft. Es ermöglicht besonders schnelle Echtzeit-Auswertung von Sensordaten. Parstream war zuvor von Cisco gefördert worden. In Berlin unterhält Cisco zudem ein „Internet of Everything Innovation Center“. Und vergangenen Monat folgte eine Übernahme von Jasper Technologies für 1,4 Milliarden Dollar in bar. Mit seiner Sparte fürs Internet der Dinge will Cisco Branchen wie Herstellung, Transport, Strom und Wasser, Öl und Gas ansprechen.
Die Übernahme von Leaba bedeutet aber auch, dass erneut ein global aufgestelltes High-Tech-Unternehmen einen Innovator aus Israel zukauft. Im Januar hatte etwa Sony den Chiphersteller Altair Semiconductor für 212 Millionen Dollar geschluckt. Im Februar kündigte dann Oracle eine Übernahme des Virtualisierungs- und Cloudspezialisten Ravello Systems für 450 Millionen Dollar an. Und Microsoft kaufte 2015 zwei israelische Firmen, nämlich das Cloud-Start-up Adallom für 320 Millionen Dollar und die Sicherheitsfirma Secure Islands für angeblich knapp 80 Millionen Dollar.
[mit Material von Natalie Galiordi, ZDNet.com]
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