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Ransomware: Jedes dritte Opfer in Deutschland zahlt Lösegeld

Einer im Auftrag von Bitdefender durchgeführten Umfrage zufolge haben 33 Prozent der deutschen Opfer von Erpressersoftware bereits Lösegeld bezahlt, um wieder auf ihre verschlüsselten Daten zugreifen zu können. Darüber hinaus sind 36 Prozent bereit, die Forderungen von Erpressern zu erfüllen, sollten sie Opfer einer Ransomware werden. Im Durchschnitt würden deutsche Nutzer 211 Euro ausgeben, um ihre Daten zu „befreien“.

„Das Phänomen Ransomware betraf in den letzten Jahren viele Internet-Nutzer und ist für Cyber-Kriminelle weiterhin ein lohnendes Geschäft“, wird Catalin Cosoi, Chief Security Strategist bei Bitdefender, in einer Pressemitteilung zitiert. Bitdefender empfiehlt Betroffenen jedoch, kein Lösegeld zu bezahlen, da dies nur die Entwickler von Ransomware unterstütze.

33 Prozent der Opfer von Ransomware haben bereits für die Wiederherstellung ihrer Daten gezahlt (Bild: Bitdefender).

Der Bitdefender-Studie zufolge waren in Deutschland im vergangenen Jahr 3,8 Prozent der Bevölkerung oder 3,1 Millionen Nutzer Opfer einer Ransomware. Hierzulande würden Betroffene in erster Linie für die Rettung ihrer persönlichen Dokumente zahlen. Eine hohe Priorität hätten auch persönliche Fotos und berufliche Dokumente. Während deutsche Nutzer im Schnitt nur 211 Euro zahlen würden, sind Anwendern in Großbritannien ihre Daten 527 Euro wert.

Für Cyberkriminelle ist Ransomware eine zuverlässige Einnahmequelle. Den monatlichen Schaden durch Cryptowall und andere aktuelle Varianten der wichtigsten Ransomware-Familien beziffert die Studie auf mehr als eine Million Dollar. Der Preis für das Cryptolocker/Cryptowall-Ransomware-Kit inklusive Handbuch, Quellcode und kostenlosem Support soll bei einmalig 3000 Dollar liegen.

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In diesem Jahr rechnet Bitdefender damit, dass neue Varianten zu einer weiten Verbreitung von Ransomware führen werden. Er warnt auch vor einem möglichen neuen Geschäftsmodell der Erpresser: Statt die Daten zu verschlüsseln, könnten sie auch „entführt“ werden. Nutzer müssten dann Lösegelder zahlen, um eine Veröffentlichung im Internet zu verhindern.

Beispiele aus der Praxis zeigen, dass manche Betroffene gar keine andere Wahl haben, als auf die Lösegeldforderungen von Cyberkriminellen einzugehen. Wie Der Spiegel berichtet, zahlte die unterfränkische Gemeinde Dettelbach kürzlich 490 Euro, nachdem eine Variante der Ransomware Tesla-Crypt mehrere Server der Stadtverwaltung lahmgelegt hatte. Die Polizei weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass eine Lösegeldzahlung keine Garantie dafür ist, dass die Daten auch tatsächlich entschlüsselt werden. Im Fall von Dettelbach kam es trotzdem zu einem „weitreichenden Ausfall des EDV-Systems mit Datenverlusten“.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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