Facebook will seine bisherige Steuerpraxis ändern und richtet sich darauf ein, in Großbritannien Millionen Pfund mehr an Steuern zu bezahlen. In Zukunft sollen die durch seine größten Werbekunden erzielten Gewinne nicht mehr über Irland geschleust und damit der britischen Steuerbehörde entzogen werden. Dazu zählt die Werbung großer Unternehmen wie Tesco, Sainsbury’s und Unilever, die den größeren Teil von Facebooks Einnahmen im Inselreich ausmachen.
2014 hat Facebook in Großbritannien nur 4327 Pfund Unternehmenssteuern bezahlt, wie die BBC im Oktober 2015 berichtete – und damit weniger Steuern als ein durchschnittlicher britischer Arbeitnehmer. Das Unternehmen erklärte sogar einen operativen Verlust in Großbritannien von 28,4 Millionen Pfund. Für diese Rechnung setzte es insgesamt hohe Personalkosten für seine 362 Mitarbeiter in Großbritannien an, leitete aber die durch ihre Tätigkeit erzielten Gewinne über Irland.
Durch solche Steuervermeidungstricks geriet Facebook jedoch unter zunehmenden öffentlichen Druck. Es reagiert jetzt vermutlich auch auf veränderte britische Steuerregeln, die einen punitiven Steuersatz von 25 Prozent für umgeleitete Gewinne vorsehen. Der reguläre Satz für Unternehmenssteuern beträgt 20 Prozent. Wie hoch Facebooks künftige Steuerbescheide tatsächlich ausfallen werden, ist jedoch unklar, da es seine Umsätze in Großbritannien nicht nennt. Das Land hat aber offenbar eine erhebliche Bedeutung für das Unternehmen, da es dort inzwischen 850 Mitarbeiter beschäftigt und eine neue Zentrale in London errichtet.
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„Am Montag werden wir damit beginnen, große UK-Kunden darüber zu informieren, dass sie ab April Rechnungen von Facebook UK und nicht von Facebook Irland erhalten werden“, zitiert die BBC aus einer internen Nachricht des Unternehmens. „Das bedeutet in der Praxis, dass die direkt von unserem UK-Team verkaufte Werbung in Großbritannien verbucht wird und nicht in Irland. Facebook UK wird dann die Gewinne aus diesen Umsätzen erfassen.“
Als Gründe dafür werden verändere Steuergesetze, mehr Transparenz in Facebooks britischen Geschäften und eine besser verständliche Struktur genannt. Das Unternehmen räumt jetzt auch ein, dass seine Mitarbeiter im Lande einen „Mehrwert“ schaffen, der steuerlich relevant ist.
Der BBC-Bericht zitiert Quellen bei Facebook mit der Aussage, das Unternehmen reagiere jedoch nicht auf die kürzliche Einigung Googles mit der britischen Steuerbehörde HMRC, die zu einer Nachzahlung von 130 Millionen Pfund Steuern führte. Es habe vielmehr schon länger geplant, seine eigene Steuerpraxis zu ändern.
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