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Cerber: Trend Micro entdeckt erste sprechende Ransomware

Trend Micro hat erstmals eine Ransomware entdeckt, die ihre Lösegeldforderung per Sprachausgabe stellt. Statt ein Bild einzublenden, spielt die Erpressersoftware Cerber „Ransom_Cerber.A“ eine Audiodatei ab. Sie informiert Nutzer darüber, dass alle „Dokumente, Fotos, Datenbanken und andere wichtige Dateien“ verschlüsselt wurden.

Derzeit spreche Cerber allerdings nur Englisch, schreibt Rhena Inocencio, Threat Response Engineer bei Trend Micro, in einem Blogeintrag. Cerber weise seine Opfer in einer Textdatei aber auch an, den Tor-Browser herunterzuladen und über das gleichnamige Anonymisierungsnetzwerk eine bestimmte Website zu besuchen. Sie bietet Nutzern weitere Sprachen an, darunter auch Deutsch.

Die Hintermänner verlangen ein Lösegeld von 1,24 Bitcoin, was derzeit rund 523 Dollar entspricht. Es erhöht sich innerhalb von sieben Tagen auf 2,48 Bitcoin, also rund 1046 Dollar.

Bei der Analyse der Ransomware fanden die Forscher zudem eine json-Datei. „Bei näherer Betrachtung dieser Konfigurationsdatei haben wir festgestellt, dass sich diese Ransomware sehr leicht anpassen lässt“, ergänzte Inocencio. „Das erlaubt es dem Herausgeber, die Lösegeldforderung und die zu verschlüsselnden Dateitypen zu verändern und auch einzelne Länder auszuschließen.“ Das lege die Vermutung nahe, das Cerber für den Verkauf an gewerbsmäßige Cyberkriminelle gedacht sei, um an deren Bedürfnisse angepasst zu werden.

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Derzeit wird die Cerber-Ransomware mithilfe des Exploit-Kits Nuclear im Rahmen von Malvertising-Kampagnen – also über manipulierte Anzeigen auf legitimen Websites – verbreitet. Cerber werde zudem als Ransomware-as-a-Service im russischen Untergrund gehandelt. Die Verbreitung von Cerber werde deswegen wahrscheinlich schon bald zunehmen, vermutet Inocencio.

Als Schutz vor Erpressersoftware empfiehlt Trend Micro eine als 3-2-1 bezeichnete Backupstrategie. Dabei werden insgesamt drei verschiedene Kopien aller Daten erzeugt, und zwar auf mindestens zwei unterschiedlichen Medien, wobei eine Kopie extern an einem sicheren Ort hinterlegt wird. Somit sind Nutzer auch vor dem Ausfall eines Sicherungsmediums und einem Verlust von Daten durch Feuer oder Diebstahl geschützt. „Es ist auch wichtig, nicht nachzugeben und das Lösegeld zu bezahlen, da die Erpresser möglicherweise nochmal gegen denselben Nutzer vorgehen, wissend, dass er ein Lösegeld bezahlen kann.“

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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