Categories: RechtRegulierung

Urheberrecht: Google erhielt im Februar mehr als 75 Millionen Löschanfragen

Google hat im Februar Anfragen zur Löschung von mehr als 75 Millionen URLs erhalten, die auf Inhalte verweisen, die das Urheberrecht verletzen sollen. In der letzten Februarwoche wurde mit mehr als 19 Millionen beanstandeten Links ein neuer Höchststand erreicht. Der März scheint den Trend der Vorwochen zudem fortzusetzen – in der ersten Märzwoche erhöhte sich der Rekord auf 21,06 Millionen Links.

Gegenüber den 9,57 Millionen URLs in der letzten Februarwoche 2015 erhöhte sich die Zahl der Löschungsersuchen um 98 Prozent. Im selben Zeitraum des Jahres 2014 waren es 5,49 Millionen URLs. Zwischen 2014 und 2015 lag das Plus also bei lediglich 74 Prozent.

TorrentFreak weist darauf hin, dass die Zahl der Löschanfragen schon seit 2008 stetig steigt. Zu dem Zeitpunkt habe Google nur wenige Dutzend ersuchen erhalten. 2011 waren es bereits mehr als 100.000 pro Woche, Ende 2012 wurde dann die Grenze von einer Million URLs pro Woche geknackt. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte Google in diesem Jahr Anfragen zur Löschung von mehr als einer Milliarde URLs erhalten, vermutet der Blog.

ANZEIGE

Upgrade statt Neukauf: SSD steigert die Produktivität

Im Vergleich zu Festplatten glänzen SSDs mit einer höheren Leistung, geringerem Energieverbrauch und weniger Hitzeentwicklung. Die längere Lebensdauer unterstreicht Samsung zudem mit einer 10-jährigen Garantie für seine 850PRO-Serie.

In den vergangenen 30 Tagen stellten insgesamt 3083 Unternehmen oder Organisationen Löschanträge. Dazu gehören Branchenverbände wie die British Recorded Music Industry sowie auf die Ermittlung von Urheberrechtsverstößen spezialisierte Firmen wie Degban. Sie vertraten in dem Zeitraum 6446 Urheberrechtsinhaber. Die zur Löschung beantragten URLs betrafen indes fast 70.000 unterschiedliche Domains, allen voran das Musik-Portal Viciomp3.com mit mehr als 4,6 Millionen URLs – von denen laut Google mehr als 50 Prozent gelöscht wurden.

Das Lumen-Projekt der Harvard University, das aus dem Chilling Effects Clearinghouse hervorgegangen ist, bestätigt ebenfalls eine deutliche Zunahme von Löschungsersuchen nach dem US-Gesetz Digital Millennium Copyright Act (DCMA). Sie stammen aber nicht nur von Google, sondern auch von Twitter, Wikipedia, WordPress und Reddit. Demnach wurde die Marke von einer Million gelöschter URLs im Januar 2012 erreicht. Im August 2012 waren es bereits 5 Millionen URLs, im April 2013 50 Millionen URLs. Bis September 2014 kletterte die Gesamtzahl dann auf 500 Millionen. Die Milliardengrenze fiel schließlich im Oktober 2015.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

2 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

2 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

9 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

1 Tag ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago