Rund 16 Monate nach Veröffentlichung hat Android 5.x Lollipop das noch ein Jahr ältere Android 4.4.x KitKat als am weitesten verbreitete Version des Google-Mobilbetriebssystems abgelöst. Laut der jüngsten Google-Statistik, die sich auf den einwöchigen Zeitraum bis 7. März bezieht, kommt es auf einen Verbreitungsgrad von 36,1 Prozent. Davon entfallen 16,9 Prozent auf die Version 5.0 und 19,2 Prozent auf die aktualisierte Ausgabe 5.1.
Die jüngste Android-Version 6.x Marshmallow verzeichnete zuletzt ebenfalls deutliche Zuwächse. Erstmals im November mit 0,3 Prozent in Googles Statistik aufgeführt, konnte es seinen Anteil gegenüber Februar von 1,2 auf nun 2,3 Prozent fast verdoppeln. War es anfangs nur auf den Nexus-Smartphones 5X und 6P sowie dem HTC One A9 vorinstalliert, kommen inzwischen immer mehr neue Geräte mit Marshmallow in den Handel. Außerdem versorgen Hersteller bereits länger verfügbare Modelle zunehmend mit Updates wie zuletzt Sony seine Xperia-Z5-Reihe.
Allerdings werden oft nur aktuelle Oberklassegeräte aktualisiert, wodurch Nutzer älterer Smartphones häufig in einer Update-Sackgasse stecken, aus der sie nur durch einen Geräteneukauf oder ein Custom ROM entkommen können. Eine Übersicht, für welche Smartphones und Tablets bereits Updates auf Android 6.0 angekündigt wurden, findet sich auf ZDNets-Schwestersite CNET.de.
Android Jelly Bean mit den Versionsnummern 4.1 bis 4.3 kommt laut Googles jüngster Statistik noch auf einen Anteil von 22,3 Prozent, nach 23,9 Prozent im Vormonat. Die viereinhalb Jahre alte Version 4.0.x Ice Cream Sandwich findet sich noch auf 2,3 Prozent aller von Google erfassten Android-Geräte (minus 0,2 Prozent). Das im Dezember 2010 veröffentlichte Android 2.3.x Gingerbread verlor zuletzt 0,1 Punkte und steht nun bei 2,6 Prozent.
Damit bleibt Android eine stark fragmentierte Plattform. Die Haupt- und Unterversionen von Android 2.2 Froyo bis 6.0 Marshmallow finden sich weiterhin auf unterschiedlich alten Geräten. Dies ist vor allem für Entwickler ein Problem, die ihre Anwendungen an verschiedene Bildschirmgrößen, Hardware-Komponenten und andere Faktoren anpassen müssen.
Allerdings ist ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS nicht ganz fair. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Darüber hinaus hat Apple lediglich mehrere Generationen zweier ähnlicher iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst dagegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern.
Die relativ geringe Verbreitung der jeweils aktuellsten Android-Version bedeutet zugleich, dass viele Geräte anfällig für Malware und Datendiebstahl sind, da Updates für Googles Mobilbetriebssystem natürlich auch sicherheitsrelevante Patches umfassen, die für ältere Versionen nicht separat erhältlich sind. Ein Beispiel dafür ist ein Fehler in der Browserkomponente WebView unter Android 4.3 und früher, den Google nicht beheben wird. Immerhin versorgt es aber andere Komponenten, die nicht so eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, über Google Play Dienste mit Sicherheitsupdates.
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