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Microsoft integriert Visual Studio mit freier Entwicklungsumgebung Eclipse

Microsoft hat angekündigt, der Eclipse Foundation beizutreten und seine Entwicklungsumgebung Visual Studio mit Eclipse zu integrieren. Letzteres ist eine weit verbreitete, quelloffene Integrated Development Environment (IDE), die gerade erst in der neuen Version „Che“ erschienen ist.

Das selbst in Java geschriebene Eclipse hat sich seit seinen Anfängen im Jahr 2001 weit über Java hinaus entwickelt. Heute nutzen es Entwickler für nahezu alle Programmiersprachen von Ada bis Scheme Lisp.

Künftig werden es Microsoft-Entwickler auch mit Visual Studio verwenden können. Mit dem neuen Azure Toolkit für Eclipse sowie einem Java Software Development Kit (SDK) für Azure haben Eclipse-Nutzer die Möglichkeit, Cloudanwendungen zu erstellen. Das kostenlose Plug-in Team Explorer Everywhere gibt innerhalb von Eclipse zudem vollen Zugriff auf die Visual Studio Team Services, einschließlich Quellprüfung, Team-Services und DevOps-Funktionen. Diese Angebote werden über den Eclipse Marketplace verbreitet und weiter gepflegt.

Als weiteren Beitrag zum Eclipse-Projekt macht Microsoft das Team Explorer Everywhere Plug-in quelloffen und stellt es via GitHub bereit, sodass Entwickler es zusammen mit der Eclipse-Community weiterentwickeln können. Für das IoT-Gateway-Framework Kura, einem Projekt von iot.eclipse.org, liefert es Support für die Azure IoT Suite. Über einen Hub Connector sollen sich Kura-Gateways einfach mit der Azure IoT Suite verbinden lassen.

Das Azure Toolkit für Eclipse umfasst auch Unterstützung von Azure Java WebApp, um eine Java-Webanwendung innerhalb von Sekunden auf Azure auszuführen. Außerdem hat Microsoft das Azure Java Dev Center überarbeitet und aktualisiert. Im Rahmen der Java Tools Challenge lädt es Java-Entwickler ein, Apps und Erweiterungen für Visual Studio Team System (VSTS) zu erstellen.

Das jüngste Eclipse-Release Che arbeitet mit Microsofts Visual Studio zusammen und andersherum (Bild: Eclipse Foundation).

Microsoft war neben den üblichen Unterstützern Codenvy, Red Hat und SAP auch an der Entwicklung von Eclipse Che beteiligt. Zu dessen Neuerungen zählen ein kollaborativer Workspace Server, eine Cloud-IDE, ein Plug-in-Framework und Stacks. Wird Eclipse Che als Workspace Server gehostet, erlaubt es einen geteilten Zugriff auf Programmierdienste durch Workspaces und Teams. Workspace-Umgebungen erhalten einen Hostnamen und sind über entfernte Clients zugänglich. Die Cloud IDE läuft ohne Installation direkt im Browser auf jedem lokalen oder entfernten Gerät.

Durch das Plug-in-Framework ist Che erweiterbar. Anwender können enthaltene Plug-ins an ihre Wünsche anpassen oder gleich eigene schreiben. Schließlich lassen sich Projekte für jede Programmiersprache und jedes Framework anlegen. Es besteht die Möglichkeit, Laufzeiten aus Ches Image und Stack-Bibliothek zu erstellen, sie aus DockerHub zu beziehen oder eigene Images mit Dockerfiles zu schreiben. „Eclipse Che überdenkt die Art wie IDEs aufgebaut und von Entwicklern genutzt werden. Es verwendet Cloud- und Micro-Service-Techniken, um ein flexibleres und dynamischeres Entwicklungsarbeitserlebnis zu schaffen“, kommentiert Mike Milinkovich, Executive Director der Eclipse Foundation.

Während Microsoft Eclipse jetzt unterstützt, hat Google der freien Entwicklungsumgebung inzwischen den Rücken gekehrt. Ende 2015 stellte der Internetkonzern die Weiterentwicklung und den Support der Android Developer Tools (ADT) in Eclipse ein. Als Ersatz sieht es seine eigene Entwicklungsumgebung Android Studio, die Ende November in Version 2.0 erschienen ist.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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