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Opera rüstet Desktop-Browser mit integriertem Werbeblocker aus

Opera hat eine Entwicklerversion seines Desktop-Browsers veröffentlicht, die einen direkt in die Engine integrierten Werbeblocker enthält. Wird dieser über die am Ende der Adresszeile platzierte Schaltfläche aktiviert, sollen Webseiten bis zu 90 Prozent schneller laden, verspricht der norwegische Entwickler. Im Durchschnitt erhöhe sich die Surfgeschwindigkeit durch die integrierte Technik im Vergleich zu anderen Browsern mit Werbeblocker-Erweiterungen von Drittanbietern um 40 Prozent.

Die Leistungssteigerung wird laut Opera durch das Filtern auf Ebene der Engine ermöglicht, wo der Browser den Ladevorgang der Webseite uneingeschränkt steuern kann. Erweiterungen könnten dies nicht. Ein Infofenster informiert darüber, wie viele Anzeigen pro Tag, pro Woche und insgesamt blockiert wurden. Mittels eines eingebauten Geschwindigkeitstests lässt sich zudem prüfen, wie stark Werbung und Trackingprogramme die Seitenladezeiten beeinträchtigen.

„Werbung ist wichtig für das Internet, denn durch sie können den Benutzern viele Dienste kostenlos angeboten werden. Unsere jüngsten Tests haben jedoch gezeigt, dass heute die meisten Webseiten durch aufgeblasene Werbung und intensives Tracking stark verlangsamt werden. Das finden wir nicht in Ordnung. Wir möchten ein besseres Internet für uns alle – als Nutzer“, sagt Krystian Kolondra, Senior Vice President of Engineering und Leiter von Opera für Computer.

Laut der im August 2015 veröffentlichten Untersuchung „The cost of ad blocking“ (PDF) von PageFair und Adobe setzen immer mehr Menschen Programme ein, um Werbung zu filtern. Weltweit ist die Zahl der Nutzer von Werbeblockern demnach im einjährigen Zeitraum bis zum zweiten Quartal 2015 um 41 Prozent gestiegen, allein in den USA sogar um 48 Prozent. 98 Prozent davon sind PC-Anwender. In Deutschland legte die Werbeblockernutzung auf 25,3 Prozent zu, was einem Anstieg um 17 Prozent auf rund 18 Millionen monatlich aktiven Anwendern entspricht.

Der in Opera für Computer integrierte Werbeblocker informiert auch über die Zahl der gefilterten Anzeigen (Bild: Opera Software).

Opera hat nach eigenen Angaben die Seitenladezeiten von 66 beliebten Websites getestet und dabei seinen Browser mit integriertem Werbeblocker mit Chrome und Firefox verglichen, die jeweils die Erweiterung Adblock Plus verwendeten. Zum Testfeld gehörte auch Microsoft Edge, jedoch ohne eine Werbeblocker-Erweiterung, da zum Zeitpunkt der Tests keine am Markt erhältlich war. Gemessen wurde die Zeit, die ein Browser zum Herunterladen und Darstellen einer Seite benötigte (genau gesagt, der Zeitraum zwischen den Ereignissen navigationStart und load EventEnd). Um übliche Nutzungsbedingungen zu simulieren, hat Opera den Seitenladetest für jede Seite 15-mal wiederholt, ohne den Zwischenspeicher zu löschen.

Das Ergebnis: Der neue Opera-Browser schnitt mit einer Seitenladezeit von 5,3 Sekunden am besten ab. Zweiter wurde Firefox mit Adblock Plus, der auf 6,4 Sekunden kam. Dahinter folgt mit 7,7 Sekunden Chrome mit Adblock Plus. Schlusslicht ist mit 10 Sekunden der Windows-10-Browser Edge ohne Werbeblocker-Erweiterung. Allerdings räumt Opera ein, dass die Testergebnisse aufgrund der Hardwarekonfiguration und der Netzwerklatenz sowie der eingeblendeten Werbung variieren können. Es verwendete als Testsystem einen Windows-10-PC mit einer Intel-Core-i7-CPU, 8 GByte RAM und einem SSD-Laufwerk.

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ZDNet.de Redaktion

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