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MIT-Browsertechnik Polaris verringert Ladezeiten effizienter als Kompression

Statt auf Datenkompression setzen Forscher des Massachussetts Institute of Technology (MIT) bei dem für Browser entwickelten Framework Polaris auf eine andere Herangehensweise, um das Laden von Webseiten zu beschleunigen. Die Forscher berichten von einer dadurch um bis zu 34 Prozent verringerten Ladezeit. Polaris könne außerdem zusätzliche Verbesserungen zu vorhandenen Kompressionstechniken bringen, wie sie etwa für Google Chrome entwickelt wurden.

Die prozentuale Beschleunigung von Websites kann unterschiedlich ausfallen (Bild: MIT).

Die Wissenschaftler vom MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) und der Harvard University nutzen dabei einen neuen „Dependency Tracker“ namens Scout, der Datenflüsse zwischen Objekten einer Webseite verfolgt und daraus ein Diagramm der Abhängigkeiten erstellt. Die Ergebnisse nutzt Polaris mit einem JavaScript-Scheduler, der den Browser darüber informiert, welche Objekte wann zu laden sind.

„Mit Polaris fordern Clients Webseiten mit üblichen HTTP-Anfragen an“, heißt es in der Studie (PDF). „Die Server geben neben dem Seiten-HTML den in JavaScript geschriebenen Scheduler Polaris zurück, und der feinkörnige Dependency Graph der Seite wird offline von Scout generiert.“

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Das Framework soll insbesondere dem beständigen Streben nach schneller ladenden mobilen Webseiten dienen, damit ungeduldige Nutzer den Abruf nicht schon wegen Verzögerungen im Bereich von Millisekunden abbrechen: „Es kann jedes Mal bis zu 100 Millisekunden dauern, wenn ein Browser über ein Mobilfunknetz einzelne Daten holt.“ Während die Seiten zunehmend komplexer werden, verlangten sie oft mehrfaches zeitraubendes Nachladen, und die Verzögerungen addierten sich. Die Herangehensweise von Polaris minimiere diese und erlaube so eine erheblich verkürzte Ladezeit.

Funktionsweise des Polaris-Frameworks (Bild: MIT)

Die Wissenschaftler vergleichen ihr System mit der für einen Reisenden bereitgestellten Liste der vor ihm liegenden Städte, damit er die für ihn schnellste Route planen kann. Sie berichten von Tests bei 200 vielbesuchten Websites unter verschiedenen Netzwerkbedingungen, darunter Apple.com, ESPN.com, NYTimes.com und Weather.com, bei denen um bis zu 34 Prozent verringerte Ladezeiten gemessen wurden. Die Ergebnisse können allerdings unterschiedlich ausfallen – so widersetzte sich Apples Website der Beschleunigung durch einen besonders flachen Dependency Graph, während andere komplexe Seiten besonders von der Technik profitierten.

Das Forschungspapier soll auf der Fachtagung NSDI ’16 (Usenix Symposium on Networked Systems Design and Implementation) präsentiert werden. Bei dieser Veranstaltung stellten Google-Forscher im letzten Jahr ihre Kompressionstechnik Flywheel für ein beschleunigtes mobiles Web vor.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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