Sony hat mit Everspan ein Archivsystem auf Basis optischer Discs vorgestellt. Die beidseitig beschreibbaren Nachfolger der Blu-ray namens „Archival Disc“ bieten insgesamt 300 GByte Kapazität. Für ein komplettes Everspan-System gibt Sony bis zu 181 Petabyte Kapazität an – und sagt 100 Jahre Garantie auf die Speichermedien zu.
Schon die Medienkapazität von 300 GByte bedeutet einen Schritt nach vorn: Heutige Blu-ray-Discs nehmen maximal 100 GByte Daten auf. Die Karriere optischer Medien begann 1982 mit der CD und 650 MByte Kapazität. Die DVD folgte 1996 mit 4,7 GByte. Allerdings gelten diese Speichermedien heute aufgrund der Konkurrenz durch Flashspeicher in Form von USB-Sticks und Speicherkarten als überholt – zumindest außerhalb der Langzeitarchivierung. Viele Desktopsysteme und vor allem Notebooks werden inzwischen ohne optisches Laufwerk geliefert.
Die komplett automatisierten Everspan-Systeme verfolgen einen ganz anderen Ansatz. Sie bestehen aus drei Einheiten: einer Basiseinheit, einer Robotik-Einheit und bis zu 14 Erweiterungseinheiten. Letztere ermöglichen eine einfache Expansion bei steigendem Bedarf. Ein System kann bis zu 64 einzelne Laufwerke mit einer durchschnittlichen Transferrate von 280 MByte/s beim Lesen und 140 MByte/s beim Schreiben enthalten.
Damit sei die Archival Disc in vielen Einsatzszenarien ähnlich schnell wie Bandspeicher oder Festplatten, sagt Sony. Dass die Medien nie auch nur von Menschen berührt würden, trage zur Haltbarkeit wesentlich bei. Mit oft genug fehlerhaft produzierten Blu-rays hätten sie ohnehin nicht mehr viel zu tun. Sony verspricht auch einen vergleichbaren Preis pro GByte wie bei anderen Archivierungstechniken, ohne allerdings konkrete Angaben zu machen.
Die optischen Laufwerke verwenden SATA-Schnittstellen, die Signale werden aber ins iSCSI-Protokoll konvertiert. Über Schnittstellen kann man auch Bandspeicherlaufwerke in ein Everspan-System einbeziehen.
Für besonders umfassende Anforderungen lassen sich bis zu vier Everspan-Systeme zu einer Einheit kombinieren, die dann eine Gesamtkapazität von bis zu 724 Petabyte aufweisen kann. Zielgruppen sind Rechenzentrumsbetreiber, Cloudfirmen, nationale Forschungslabors und Banken.
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