Um seine Steuerlast in Großbritannien zu senken, will Facebook seinen dort rund 360 Beschäftigten jeweils einen Bonus von umgerechnet rund 990.000 Euro zahlen. Er soll bis 2018 sukzessive in Form einer Aktienprämie im Gegenwert von 775.000 Pfund ausgezahlt werden. Diese zusätzlichen „Personalkosten“ senken den ausgewiesenen Gewinn und somit die darauf fälligen Steuerabgaben deutlich.
Für 2014 meldete das Social Network in Großbritannien einen operativen Verlust von 28,4 Millionen Pfund. Dafür machte es die – durch den Aktienbonus künstlich erhöhten – Personalkosten verantwortlich. Die durch die Tätigkeit der britischen Mitarbeiter erzielten Gewinne leitete es zugleich über Irland um.
Durch solche Steuervermeidungstricks geriet Facebook aber zunehmend unter öffentlichen Druck. In der Folge kündigte es Anfang März an, seine bisherige Steuerpraxis zu ändern und in Großbritannien deutlich mehr Steuern zu zahlen. In Zukunft sollen die durch seine größten Werbekunden erzielten Gewinne nicht mehr über Irland geschleust und damit dem britischen Fiskus entzogen werden. Dazu zählt die Werbung großer Unternehmen wie Tesco, Sainsbury’s und Unilever, die den größeren Teil von Facebooks dortigen Einnahmen ausmachen.
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Die Umstellung soll im April erfolgen und die erste höhere Steuerzahlung 2017 fällig werden. Weiterhin über Irland umleiten will das Social Network demnach aber die Umsätze mit kleineren Firmen, die ihre Werbung online buchen. In Irland, das Unternehmen mit besonders niedrigeren Steuersätzen lockt, hat Facebook sein europäisches Hauptquartier.
Mit seiner Ankündigung reagierte Facebook wahrscheinlich auch auf veränderte britische Steuerregeln, die künftig einen Steuersatz von 25 Prozent für umgeleitete Gewinne vorsehen. Der reguläre Satz für Unternehmenssteuern beträgt 20 Prozent. Wie hoch Facebooks künftige Steuerbescheide tatsächlich ausfallen werden, ist jedoch unklar, da es seine Umsätze in Großbritannien nicht nennt.
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