Apple hat angeblich eine Vereinbarung mit Google geschlossen, das künftig Cloud-Infrastruktur für die iCloud bereitstellt. Wie CRN unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtet, zahlt der iPhone-Hersteller dafür 400 bis 600 Millionen Dollar. Unklar ist jedoch, ob es sich dabei um eine jährliche Rate oder eine feste Summe für eine bestimmte Kapazität handelt. Sicher ist hingegen, dass Apple durch das Abkommen die Abhängigkeit von seinem bisherigen Partner Amazon Web Services (AWS) verringert.
An AWS hat Apple jährlich schätzungsweise eine Milliarde Dollar für die Bereitstellung seiner Cloud-Dienste bezahlt, wie Recode unter Bezug auf eine vergangenen Monat veröffentlichte Mitteilung von Morgan Stanley meldet. Trotz der neuen Vereinbarung mit Google wird AWS wohl weiterhin ein Partner von Apple bleiben, jedoch dürfte ihm ein großer Umsatzteil verloren gehen. Sollten die 400 bis 600 Millionen Dollar tatsächlich jährliche Zahlungen sein, könnte Google hingegen seinen Cloudumsatz Recode zufolge mit einem Schlag nahezu verdoppeln.
Aus einem Dokument zur Sicherheit in iOS und iCloud (PDF) geht zudem hervor, dass Apple für seine iCloud-Services in der Vergangenheit auch Microsoft Azure genutzt hat. Darüber hinaus betreibt es eigene Rechenzentren und will in naher Zukunft weitere ans Netz bringen. Laut Recode arbeitet Apple im Rahmen des Projekts „McQueen“ daran, sich in den nächsten Jahren von den genannten drei großen Cloud-Anbietern weitestgehend unabhängig zu machen. Noch sei aber unklar, ob und wann die Ziele des Projekts erreicht werden. Angesichts der kolportierten Beträge, die Apple an die externen Dienstleister abführt, könnte sich ein derartiger Schritt aus wirtschaftlicher Sicht mittelfristig auf jeden Fall lohnen.
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The-Information-Autor Amir Efrati zufolge werfen Apples Cloud-Verträge aufgrund der geringen Margen praktisch keine Gewinne für die Partner ab. AWS soll durch die Bereitstellung der iCloud-Services sogar Geld verloren haben. Allerdings sorgt die Zusammenarbeit mit Apple für höhere Umsätze und steigert natürlich auch das Prestige. Google, das zuletzt schon HTC, Coca Cola, Snapchat und Spotify als Cloud-Kunden gewinnen konnte, erhöht dadurch erneut seinen Marktanteil.
Amazon Web Services hält derzeit etwas mehr als 30 Prozent am weltweiten Cloud-Markt. Damit ist es die Nummer eins vor Microsoft und IBM. Googles Anteil liegt bei etwa 4 Prozent.
Ende Februar hatte Spotify angekündigt, seine Infrastruktur in den kommenden Monaten von AWS in die Google-Cloud umzuziehen. Und Anfang der Woche gab der Speicherdienst Dropbox bekannt, eine eigene Cloud-Infrastruktur aufzubauen, um sich somit langsam von AWS zu lösen. Es will in eigene Rechenzentren investieren, aber weiterhin dort mit AWS zusammenarbeiten, wo es Sinn ergibt.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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