Toshiba plant den Bau einer neuen Chipfertigungsanlage in Japan. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will es dafür innerhalb der nächsten drei Jahre insgesamt 360 Milliarden Yen (umgerechnet 2,87 Milliarden Euro) ausgeben. Die Chipproduktion soll dort frühestens 2018 beginnen.
3D-NAND-Flashspeicher herstellen, der weltweit in Consumer- und Business-Geräten Verwendung findet. Er ist beispielsweise in Druckern, Fernsehern, Spielkonsolen und auch Servern verbaut.
In dem neuen Werk wird Toshiba seinen proprietärerMit dem Bau der neuen Fabrik weitet das japanische Unternehmen sein Chipgeschäft aus. Zugleich ist es aber auch der Versuch, sich von finanziellen Rückschlägen und einem Bilanzfälschungsskandal zu erholen. Im September hatte Toshiba einräumen müssen, dass es seit 2008 seinen Nettogewinn um insgesamt mindestens 155 Milliarden Yen (1,16 Milliarden Euro) zu hoch ausgewiesen hat. Der Gewinn vor Steuern soll in den letzten sieben Jahren sogar um 225 Milliarden Yen (1,69 Milliarden Euro) zu hoch angegeben worden sein.
Die Buchprüfung zeigte nicht nur einen Verfall der Firmenkultur auf, sondern auch, dass die meisten von Toshibas Geschäftseinheiten in einer Krise stecken. Der Aktienkurs brach in der Folge ein, einige Anleger haben zudem Klagen angestrengt. Der zurückgetretene Präsident und CEO Hisao Tanaka wurde von Masashi Muromachi abgelöst.
Um die Krise zu bewältigen, kündigte Toshiba im Dezember einen drastischen Aktionsplan an, der unter anderem die Entlassung von 6800 Mitarbeitern seiner Heimelektroniksparte bis Ende März vorsieht. Zusätzlich sollen Verträge mit Freiberuflern gekündigt und in Rente gehende Mitarbeiter nicht ersetzt werden. Im Hauptkonzern fallen 1000 weitere Stellen weg. Insgesamt könnte die Zahl der Streichungen somit an 10.000 heranreichen.
Im Vergleich zu Festplatten glänzen SSDs mit einer höheren Leistung, geringerem Energieverbrauch und weniger Hitzeentwicklung. Die längere Lebensdauer unterstreicht Samsung zudem mit einer 10-jährigen Garantie für seine 850PRO-Serie.
Zugleich hat sich Toshiba von defizitären Geschäftsbereichen getrennt und plant weitere Spartenverkäufe. Beispielsweise veräußerte es bereits eine Fernseherfabrik in Indonesien sowie die für die Entwicklung von Computern und Fernsehern zuständige Niederlassung Ome Complex in Tokio. Das Bildsensorengeschäft hatte Toshiba schon im November 2015 für geschätzt 140 Millionen Euro an Sony verkauft. Eine Ausgliederung der Personal & Client Solutions soll bis April mit dem B2B-Vertrieb Toshiba Information Equipments verschmolzen werden.
Am gestrigen Donnerstag kündigte Toshiba auch an, seine Medizingerätesparte für 665,5 Milliarden Yen (5,3 Milliarden Euro) an Canon zu verkaufen. Damit könnte es verhindern, weitere Kredite bei Banken aufnehmen zu müssen, um die aktuelle Krise zu überstehen.
Nach dem Bilanzfälschungsskandal hatte Toshiba erklärt, die International Financial Reporting Standards (IFRS) als Rechnungslegungsvorschriften einzuführen, um seine Finanzberichte künftig transparenter zu gestalten. Ebenfalls gestern gab es jedoch bekannt, dass sich die Einführung verzögern werde.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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