Twitter-CEO Jack Dorsey hat in einem Fernsehinterview Spekulationen dementiert, laut denen sein Unternehmen die Obergrenze von 140 Zeichen für Tweets aufheben könnte. In der Today-Show des US-Fernsehsenders NBC sagte er: „Sie bleibt. Für uns ist sie eine gute Beschränkung.“ Sie trage der Kürze des Moments Rechnung, zitiert die New York Times Dorsey.
Das intern als „Beyond 140“ bezeichnete Projekt soll sogar erst nach der Rückkehr von Mitgründer Jack Dorsey an die Firmenspitze ernsthaft in Betracht gezogen worden sein. „Dass Jack reinkommt und sagt, es sei in Ordnung, macht den Unterschied“, wurde im Januar ein leitender Manager der Firma zitiert.
Die New York Times wertet Dorseys Festhalten an der 140-Zeichen-Grenze nun als Signal dafür, dass er sie als eine wichtige Eigenschaft von Twitter ansieht, auf die er nicht verzichten will. Anderen Veränderungen stehe er jedoch offen gegenüber. „Wir ändern viel“, sagte Dorsey. „Wir machen Twitter ständig besser.“
Das Interview fand anlässlich des heutigen zehnten Geburtstags des Mikroblogging-Diensts statt. „Vor zehn Jahren am 21. März begann alles mit einem einzigen Tweet. Seitdem treten Menschen jeden Moment eines jeden Tages in Verbindung wegen der Dinge, die ihnen am wichtigsten sind – überall auf der Welt“, schreibt das Unternehmen in einem Blogeintrag.
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Twitter zählt inzwischen mehr als 300 Millionen aktive monatliche Nutzer. Allerdings war die Zahl im vierten Quartal erstmals in der Geschichte des Unternehmens rückläufig. Der Umsatz kletterte zwar trotzdem um 48 Prozent auf 710 Millionen Dollar, die Bilanz an sich wies aber einen Fehlbetrag von 90 Millionen Dollar aus.
Der Kurs der Twitter-Aktie befindet sich seit fast einem Jahr auf Talfahrt. Wurde das Papier Ende April 2015 noch für fast 52 Dollar gehandelt, kostete es am Freitag nach Börsenschluss nur 16,85 Dollar. Unklar ist allerdings, ob die Abschaffung der 140-Zeichen-Grenze das Nutzerwachstum ankurbeln und damit auch den Aktienkurs beflügeln könnte.
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