Avast hat mit der Virtual Mobile Platform (Avast VMP) ein Firmen gerichtetes Angebot vorgestellt, das eine sichere Verwendung von Mitarbeiter-Smartphones sowohl für private als auch geschäftliche Zwecke ermöglichen soll. Es basiert auf Technik des kürzlich von Avast übernommenen Remotium und verfolgt einen vollkommen anderen Ansatz als gängige Enterprise-Mobility-Management-Lösungen (EMM).
Die Anbieter herkömmlicher EMM-Lösungen stammen meist aus dem Bereich Gerätemanagement oder boten zuächst wie Avast Sicherheitssoftware für Windows-Geräte an, ehe sie ihr Portfolio erweiterten, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Nach Ansicht von Steckler eignen sich dafür aber weder Android noch iOS, da sie von Grund auf anders aufgebaut sind als Windows und daher auch die bewährten Sicherheitsmechanismen zu kurz greifen.
Zudem sorgen die nahezu zwangsläufige Vermischung von privater und geschäftlicher Nutzung sowie die Tatsache, dass die Geräte leicht verloren gehen oder gestohlen werden können, laut Steckler für zusätzliche Probleme – zumal sich neuere Geräte mit Fingerabdruckscanner auch mit vergleichsweise wenig Aufwand knacken lassen.
Nach Ansicht des Avast-CEOs besteht der Lösungsansatz darin, dass Daten gar nicht auf dem Smartphone liegen. Avast VMP soll daher dafür sorgen, dass auf den Smartphones der Mitarbeiter keine Datenspuren zurückbleiben. Dazu bietet Avast eine App an, die nicht nur für verschlüsselte Kommunikation sorgt, sondern zugleich als Eintrittspunkt in die geschäftliche Welt dient. Über sie rufen Nutzer das virtuelle Firmen-Smartphone auf, das auf dem Server in der sicheren Umgebung der Firma läuft.
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Dies nutzen sie dann wie gewohnt, die Oberfläche ihres echten Smartphones dient ihnen sozusagen als Fernbedienung. Laut Steckler sind Latenzen und Verzögerungen dabei „minimal“. Mitarbeiter können sich bei Avast VMP übrigens nicht nur von Smartphones und Tablets aus anmelden, sondern auch von Computern. Damit wäre beispielsweise eine sichere und geregelte Nutzung des privaten PCs im Rahmen gelegentlicher Home-Office-Zeiten denkbar und umsetzbar.
Zugleich soll sich so das Problem der App-Verwaltung auf dem Endgerät lösen lassen: Anwendungen können vom Administrator zentral auf dem virtuellen Smartphone aktualisiert und überwacht werden. Avast weist zudem darauf hin, dass durch seine Plattform die Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes erfüllt werden, so dass sie sich auch für Ärzte sowie Personen im Justiz- und Finanzbereich eigne.
Im Wesentlichen bietet die Avast Virtual Mobile Platform vier Funktionen. Mit SecurePhone ermöglicht sie es Anwendern, untereinander verschlüsselt zu telefonieren. SecureIM ergänzt die verschlüsselten Kommunikationsmöglichkeiten um einen Sofortnachrichtendienst. Ein Richtlinienmodul bietet der IT-Abteilung eine App und Konsole zur Zugriffskontrolle, um Unternehmensrichtlinien durchzusetzen sowie Netzwerke, Ortungsdienste, App-Berechtigungen und weitere Aspekte zu regeln. Viertens werden bereits sämtliche Apps von Drittanbietern unterstützt. Außerdem umfasst die Lösung auch Unternehmensanwendungen wie Microsoft SharePoint, die dann bereits vorkonfiguriert und sofort einsatzbereit sind.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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